Rechtsanspruch auf ausreichende Hausarztpraxen

je Einwohner in den Kommunen

"Die ärztliche Versorgung auf dem Land sichern. Was ist zu tun?"
Diese Frage stellen sich viele Städte in ländlichen Regionen wie der Altmark. Eine dringende Zukunftsfrage, die keinen Aufschub duldet. Denn der Ärztemangel ist eines der größten Probleme im ländlichen Raum. Er trifft eines der wichtigsten Grundbedürfnisse der Menschen: Den Arzt vor Ort. Und ohne ihn oder sie ist eine Stadt schnell keine Stadt mehr. Das kann man nicht schön reden, sollte man vor allem nicht und genau dafür - deutliche Worte - habe ich als Referent bei der Agrarsozialen Gesellschaft in Hohe Börde - Wellen  heute Vormittag nicht nur Gehör, sondern breite Zustimmung der anwesenden kommunalen Vertreter gefunden.

Massive Erhöhung der Medizinstudienplätze in Sachsen-Anhalt

Es braucht eine massive Erhöhung der Medizinstudienplätze in Sachsen-Anhalt, insbesondere der Allgemeinmedizin, um den prognostizierten Hausärztemangel von 260 Stellen im Jahr 2032 abzuwenden.

Rechtsanspruch auf Hausarztpraxen entsprechend der jeweiligen Einwohnerzahl in den Gemeinden

Darüber hinaus muss ein Rechtsanspruch geschaffen werden, dass in jeder Einheits- bzw. Verbandsgemeinde Hausarztpraxen entsprechend der jeweiligen Einwohnerzahl zu finden sind. Das sind zwei Forderungen, für die auf höchster politischer Ebene Antworten gefunden werden müssen.

 

Was einem "ganz großen Fass aufmachen" gleichkommen würde, so der Moderator des Podiums.

 

Genau, denn dafür darf uns kein Fass zu groß sein! Genau darum nehme ich Termine wie diese Diskussionsrunden immer wieder wahr. Um Netzwerke zu bilden, den 2016 eingeschlagenen "Osterburger Weg aus dem drohenden Ärztemangel" zu zeigen, einzelne Maßnahmen zu erklären, wie:

  • das kommunale Medizinstipendium,
  • den Bürgerbus für eine bessere Mobilität vom Dorf in die Stadt zur Arztsprechstunde,
  • die Unterstützung bei Praxisübernahmen oder Errichtung von Zweigpraxen oder
  • die Wohnungsangebote für Mediziner/innen im Praktikum.

Damit nicht jeder von vorne anfängt und allein vor einem nicht zu bewältigenden Berg steht, denn man kann und man muss voneinander lernen, sich unterstützen. Und dazu gehört es meiner Ansicht nach, geschlossen als Bürgermeister/innen auf landes- und bundespolitische Ebene vorzudringen. Nicht mit luftleeren Forderungen, sondern mit ganz konkreten Maßnahmen, die vor Ort in der Praxis funktionieren - in Abstimmung mit den Mediziner/innen auf dem Land und weiteren Akteuren der Daseinsvorsorge.

Es bedarf eines Rucks: von unten, von oben und ein Treffen in der Mitte

Das längst nötige Öl ins Getriebe ist schon hineingegossen, es bewegt sich was - mit der sogenannten "Landarztquote", doch um die ziemlich angerosteten Krusten zu lösen, barf es eines ordentlichen Rucks. Von unten, von oben und ein Treffen in der Mitte. Denn auch wenn im Kommunalverfassungsgesetz nichts darüber steht, dass die Sicherstellung der medizinischen Versorgung eine Aufgabe der Gemeinde ist, hilft es niemandem, schon gar nicht den Einwohner/innen, "denen da oben" den Schwarzen Peter zuzuschieben. Also selbst aktiv werden, um eines der wichtigsten Probleme der Menschen im ländlichen Raum zu lösen – neue Ärzte gewinnen!

zum weiterlesen