Mit einer Landarztquote für Sachsen-Anhalt die medizinische Versorgung sichern

Endlich, es wird höchste Zeit! Für einen Ruck bei den Vorschriften über die Vergabe der Studienplätze im Bereich der Humanmedizin. Jetzt, wo das Bundesverfassungsgericht die bundes- und landesgesetzlichen Richtlinien zur Studienplatzvergabe als zum Teil unvereinbar mit dem Grundgesetz erklärt hat, springt der seit Jahren vor sich hin stotternde Motor an. Es wird aufs Gaspedal gedrückt, nachdem meiner Meinung nach schon viel zu lange damit gewartet wurde, endlich in die Gänge zu kommen.

 

Eine Landarztquote in Sachsen-Anhalt einführen und damit die planvoll die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen wie Osterburg sichern, genau das ist einer dieser Gänge, das Ziel zu erreichen. Im Mai 2017 hat Osterburg einen  "Leitfaden zur Ärzteversorgung in der Hansestadt Osterburg (Altmark)" beschlossen und ist damit einen wichtigen Schritt zur dauerhaften Stabilisierung und Verbesserung der medizinischen Versorgung in unserer Heimat gegangen.

 

Nicht allein, aber doch als eine der ersten ländlichen Kommunen, die das drohende Problem nicht nur erkannt haben, sondern es aktiv angegangen sind. Damit es eben nicht zum Stillstand kommt oder im schlimmsten Fall zum Aus.

 

Bevor wir mit dem Medizinstipendium als "ein bundesweit einmaliges Modell, das helfen soll, den Ärztemangel in ländlichen Gebieten wie der Altmark zu bekämpfen" in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) an den Start gehen konnten, waren monatelange intensive  Gespräche und Beratungen mit verschiedenen Akteuren der Daseinsvorsorge nötig. Um alle Aspekte zu hören, Anregungen aufzunehmen, Notwendigkeiten auszuloten und dann VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN. Genau das - die kritische Situation rechtzeitig erkannt zu haben und von sich aus aktiv geworden zu sein, obwohl es sich bei der ärztlichen Versorgung um keine kommunale Aufgabe handelt - lobte Dr. Burkhard John, Vorsitzender der KVSA, erst vor kurzem bei der Sitzung des Präsidiums des Städte- und Gemeindebundes Sachsen-Anhalt (SGSA). Mit der "Osterburger Erklärung" haben wir am 17. April 2018 ein Thesenpapier zur Absicherung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum verabschiedet. GEMEINSAM und das ist entscheidend.

 

Denn meine Erfahrung zeigt, dass wir Bürgermeisterinnen und Bürgermeister über  Interessenverbände wie dem SGSA mit unseren konkrten Problemen vor Ort nicht nur angehört werden, sondern auch wirklich etwas in die Gänge bringen können. Darüber sprach ich Anfang April 2018 unter anderem mit Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann, der mich im Osterburger Rathaus besuchte. Über seinen aktuellen Vorstoß, mit rund fünf Prozent der Medizin-Studienplätze an den Unis in Halle und Magdeburg als Landarztquote für Sachsen-Anhalt, dem Ärztemangel auf dem Land zu begegnen, freue ich mich sehr!

 

Wieder ein bisschen mehr Gas gegeben und Fahrt aufgenommen auf Ebenen, die entscheiden. Auch über unsere Zukunft auf dem Land entscheiden. Und ich werde nicht müde, mich für die wichtigen Zukunftsthemen einzusetzen.

 

Für Osterburg und seine Dörfer.

Im Großen wie im Kleinen.

Weil jeder von uns zählt.

 

Genau das steht hinter dem Leitspruch, mit dem ich am 3. Juni 2018 bei der Bürgermeisterwahl in Osterburg antrete.