7. Februar 2020

Jahreshauptversammlung FF Osterburg

+++ Es gilt das gesprochene Wort +++

Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden,
sehr geehrte Anwesende,

meine Vorrednerinnen und Vorredner haben uns sehr deutlich vor Augen geführt, welch bedeutende Aufgabe die Freiwillige Feuerwehr in unserer Kommune übernimmt.

Nämlich keine geringere als den Schutz des Lebens aller Bürgerinnen und Bürger sowie deren Hab und Gut.

Ein solcher Dienst für die Gemeinschaft ist alles andere als selbstverständlich! Und jeder von uns – als Teil der Gesellschaft – kann diesen Einsatz nicht hoch genug anrechnen!

Darum lassen mich die in letzter Zeit gehäuften Meldungen über Aggressivität gegenüber Feuerwehr- und Rettungskräften absolut verständnislos den Kopf schütteln. Und es macht mich regelrecht wütend, sehr verehrte Damen und Herren!

Denn Sie alle, die in der Feuerwehr aktiv sind, Sie stehen nicht nur für zuverlässige Hilfe in Not und auch nicht nur für professionelle Bewältigung von Katastrophen.

Sie stehen für aktives Miteinander und Gemeinschaftssinn. Sie stehen für Zusammenhalt. Und Sie geben den Menschen aller Altersstufen und generationsübergreifend damit in meinen Augen das, was den Kitt unserer Gesellschaft ausmacht: Eine Heimat!


Eine Heimat im Sinne von Zusammengehörigkeitsgefühl. Das womöglich Menschen einen Grund gibt, hierzubleiben oder wiederzukommen. Und wer weiß, das Zugezogenen vielleicht ja auch das Ankommen erleichtert.


Eine Heimat, die es zu schützen gilt – so wie es in Ihrem Leitspruch steht:
Retten… Löschen... Bergen... Schützen...

Und das alles im Ehrenamt, werte Anwesende.


Gerade für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in unserer Einheitsgemeinde
ist dies mit erheblichen zusätzlichen Anstrengungen verbunden. Die meisten von Ihnen stehen mitten im Berufsleben, müssen pendeln, haben Familien! Mit allen daraus resultierenden Verpflichtungen.

 

Doch wenn der Alarm geht, heißt es AUSRÜCKEN.
Ohne Rücksicht auf Uhrzeit oder Wochentag.
Und das ist ziemlich oft der Fall, wie es die eben gehörten Einsatzzahlen belegen.

Anfangs klang es für mich immer wieder paradox,
dass die Mitglieder der Feuerwehren freiwillig eine kommunale Pflichtaufgabe erfüllen.

Doch wenn man genau hinschaut, dann sind Sie als Kameradinnen und Kameraden ihrer Zeit wohl schon immer einen Schritt voraus gewesen. Als Leuchttürme des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements, ohne das eine Kommune in ländlichen Regionen wie der Altmark nicht auskommt. Es ist ein hohes Gut, das es mit allen Kräften zu pflegen, unterstützen und festigen gilt. Darum sollte die Förderung freiwilligen bürgerlichen Engagements per se kommunale Pflichtaufgabe sein!

Warum? Ganz einfach!
Bürgerengagement ist ein "soziales Kapital",  das der Lebensqualität ALLER vor Ort zugutekommt. Die Übernahme von Selbstverantwortung für das Gemeinwohl - so wie es die Mitglieder der Freiwillen Feuerwehren tun - erfordern hauptamtliche Unterstützung. Zum Beispiel solche:

Voraussichtlich Ende Februar 2020 wird an die FFW Polkau ein MLF
(Mittleres Löschfahrzeug) geliefert.

In den Haushalt 2020 haben wir 370 T€ für die Anschaffung eines TLF (Tanklöschfahrzeug) für Vegetationsbrände sowie 300 T€ für ein LF10 (Löschgruppenfahrzeug) eingeplant. Das LF10 wird voraussichtlich Ende 2020
an die Kameradinnen und Kameraden in Flessau geliefert.

Ein MTW (Mannschaftstransportwagen) wird ebenfalls voraussichtlich Ende 2020 an die FFW Osterburg übergeben. Hierfür spendete der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Osterburg 15 T€, insgesamt sind 70 T€ Anschaffungskosten nötig.

Und ich habe den Eindruck, dass die Zusammenarbeit der Kameradinnen und Kameraden mit den Mitarbeitern der Verwaltung gut funktioniert. Von beiden Seiten aus.

Dafür Danke!

Danke, werte Kameradinnen und Kameraden, für Ihre auch unter schweren Bedingungen gewährleistete ständige Einsatzbereitschaft.

Danke, liebe Ehepartner und Familienangehörige, für Ihren starken Rückhalt, ohne dass das Ehrenamt "Feuerwehrfrau / Feuerwehrmann" gar nicht ausgeübt werden könnte.

Ich wünsche Ihnen persönlich weiterhin alles Gute und immer eine gesunde Heimkehr von Ihren Einsätzen.