14. April 2018

Laudatio Sportlerball 2018 - Osterburg

Sport, liebe Gäste,
Was ist Sport?

Für jeden etwas anderes – ganz klar!
Ich denke, da stimmen Sie mir hier im Saal alle zu.

Warum jemand sportlich aktiv ist, die Motivation dahinter,
das ist so vielfältig wie – tja, wie wohl das Leben an sich.

Die einen raffen sich auf, Sport zu treiben:
- besiegen ihren inneren Schweinehund immer wieder neu
- im Wissen, dass Bewegungsmangel zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Die anderen brauchen Sport wie die Luft zum atmen

- und können gar nicht anders, als Sport zu treiben und persönliche Ziele zu erreichen

Manche winken vielleicht auch komplett ab bei Sport in Verbindung mit körperlicher Ertüchtigung

- und bevorzugen Denksport, wie Schach zum Beispiel

Für Menschen mit Hang zur Ironie ist Sport dagegen nur eine Methode,
Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

Und so weiter.
Man kommt beim Nachdenken über Sport schon ganz allein von Hölzchen auf Stöckchen - und stößt bei intensiver Beschäftigung mit der Materie auf einen unerschöpflichen Fundus an Bedeutungen zur Motivation, Sport zu treiben.

Warum ist das so?
Wenn Sie mich fragen, weil Sport alles andere ist als eine Nische.

Sport bewegt. Und damit meine ich nicht die rein körperliche Aktivität.
Sondern im Sinne von Sport berührt
- beim Zuschauen und Mitfiebern am Spielfeldrand zum Beispiel.

Sport hat eine große Bedeutung.
Für die ganz eigene Gesundheit. Ja.
Aber in meinen Augen noch viel mehr für das Gemeinwohl
- nämlich als Kitt der Gesellschaft.

Denn Sport verbindet Menschen über
Alters,- Sprach- und Landesgrenzen hinaus.

Bekannte Spitzensportler haben allesamt irgendwann
in kleinen regionalen Vereinen angefangen.

Bei Menschen, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für den Sport einsetzen.
Solchen wie Ihnen, die sich als Trainer, Übungsleiter, Organisator oder
Vorstandsmitglied meist nebenberuflich für den Sport und die Menschen, die ihn betreiben, stark machen.


Mit "Eltras" an ihrer Seite, die ihren Kindern und dem jeweiligen Verein starken Rückhalt geben. Das, was „Eltras“ ausdrücken soll, wenn man die Mütter und Väter der C-Jugend des Osterburger FC zum Beispiel nach dem Sinn hinter dem selbst kreierten Namen fragt.
 
Rückhalt, den wir als Stadt unter anderem durch eine kostenfreie Benutzung der kommunal betriebenen Sportstätten geben und ganz aktuell durch die kostenfreie Benutzung des Bürgerbusses für Vereine.

Sie alle hier gehören in Ihrer Rolle als Sportler zu der Gruppe von Menschen,
die unterm Strich das Miteinander fördert,
die es nicht in erster Linie auf Ruhm abgesehen haben,
auch nicht auf Dank.
So ist mein Eindruck.

Die Motivation ist eine andere.
Denn wer glaubt, Motivation ist für alle das Gleiche, der irrt gewaltig.
Keiner tickt wie der andere.

Doch vielleicht kommen wir bei PURER FREUDE auf einen gemeinsamen Nenner?

Freude an Zugehörigkeit und Austausch im Verein, Verband, einer losen Sportgruppe.
Freude am Vergleichen und Messen mit anderen sicher auch.
Freude daran, sich Leistungsziele zu setzen und dafür zu trainieren.
Freude am Erfolg.
Freude daran, Freude zu schenken.

Und auch wenn Sie es vielleicht nicht auf Ruhm und Dank im großen Stil abgesehen haben mit ihrem Engagement, so gebührt Ihnen dennoch beides.
Immer und nicht nur einmal im Jahr auf dem Sportlerball.

Eine Veranstaltung, die Jörg Gerber vor sieben Jahren ins Leben gerufen hat,
um genau das zu tun. Wenigstens einmal im Jahr, den Sportlerinnen und Sportlern
Respekt und Anerkennung zu zollen. Sie ins Zentrum des Geschehens zu rücken.
Und dafür möchte ich mich im Namen aller hier herzlich bedanken, lieber Jörg.

Diese Zusammenkunft möchte ich zum Anlass nehmen, Ihnen zu sagen, wie stolz es mich macht, Bürgermeister einer Stadt zu sein, die so vielseitig sportlich aktiv ist.
Und genauso gestaltet sich die Liste der Ehrungen heute.

Aus den eingereichten sieben Bewerbungen haben die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Kultur und Ordnungsangelegenheiten bei ihrer Sitzung im März dieses Jahres die zu Ehrende, den zu Ehrenden in den drei Kategorien "Weiblich", "Männlich" und "Mannschaft/Verein" gewählt. Keine leichte Wahl.

Sportlerin des Jahres 2017: Daniela Adamkiewicz

Wo das Eisen klirrt. Da ist sie.
Eine, die nichts auf die lange Bank schiebt.
Die aber genau dort ihren Platz gefunden hat.
Zwischen Eisenscheiben an einer Langstange.
Eine Muskelschmiedin, die so gar nicht Muskelprotzig rüber kommt.
Finde ich.

Wenn ich ihr gelegentlich bei meinen eigenen sportlichen Aktivitäten im Fitness Center an der Landessportschule begegne, dann schießt mir – zugegeben – auch manchmal die Frage in den Kopf, die Kraftsportler wahrscheinlich immer hören und die ihnen deswegen sicher zu den Ohren rauskommt: „Und? Was drücken sie so?“

Genug für einen zweifachen Weltmeistertitel.
Und genug für einen Weltrekord in der Kraftsport-Disziplin Bankdrücken.

Als Sportlerin des Jahres 2017 in der Kategorie „Weiblich“
bitte ich Daniela Adamkiewicz auf die Bühne
und bitte stellvertretend auch für den Trainer, Motivator und Mentor der gebürtigen Berliner, Andy Teitge, um Applaus.

Sportler des Jahres 2017: Maik Leidel

Aufschlag, Annahme, Angriff, Abwehr
Pritschen, Baggern, Block.
Wir alle hier im Saal haben damit schon so unsere Erfahrungen gemacht.
In der Schulzeit kommt wohl niemand an dem Volkssport vorbei.
Dem Ballsport am Netz.

Die Faszination Volleyball hat in Osterburg lange Tradition, wird gehegt, gepflegt und generationsübergreifend leidenschaftlich betrieben.

Hervorragende Reflexe, gute Kondition, hohe Konzentration und starke Belastbarkeit sind gefragt. Besonders letzteres beweist ein langjährig aktives Vorstandsmitglied der Eintracht Osterburg.

Ohne sein organisatorisches Geschick und seine Leidenschaft gäbe es die Mixunion der Volleyballer mit zurzeit acht Mannschaften nicht mehr.

Ohne sein ausgeprägtes Durchhaltevermögen gäbe es auch das Fett-Weg-Turnier zwischen Weihnachten und Silvester nicht mehr.

Er beweist, sportliche Leistung ist vielseitig.
Ich bitte als Sportler des Jahres 2017 in der Kategorie „Männlich“
Maik Leidel auf die Bühne
und stellvertretend für alle Volleyballer um Applaus.

Mannschaft/Verein des Jahres 2017: Triathlonfüchse

Wer für eine Sache leidenschaftlich brennt, der kann auch Feuer in anderen entfachen, heißt es. Eine reicht nicht, wenn wir über die nachfolgende Ehrung sprechen.

 

Wer mir von seinem Hobby erzählt, das gleich drei anstrengende und zeitaufwändige Sportarten umfasst, dem gilt erst einmal mein Staunen – respektvolles Staunen.

Oft wird so jemand aber auch schnell für verrückt erklärt.
Und manchmal auch mitleidig angeschaut – wurde mir gesagt.
Erst zuletzt wieder bei der Eröffnung der Schlammschacht,
für dich ich Schirmherr bin.

Warum man sich das denn freiwillig antun würde.
Und da sind wir wieder bei der Frage nach der Motivation angelangt.

Schwimmen, Radfahren, Laufen.
Der heute auszuzeichnende Verein hält seit 2009 in selbständiger Regie
ein Plädoyer für die drei schönsten Fortbewegungsarten.
Mit Triathlon- und Duathlon-Veranstaltungen oder dem Osterburger Altmarklauf.

Der Fuchs gilt als Krafttier und unter ihnen als Anpassungskünstler mit vielen Talenten.
Aus diesem Blickwinkel ein perfekt gewählter Name für die heute zu würdigenden Sportlerinnen und Sportler des Jahres in der Kategorie "Mannschaft/Verein".

Durch sportliche Leistungen und Unterstützung bei den Triathlonfüchsen Osterburg haben sich besonders hervorgetan:

–    Lea Emanuel, Johann Herms und Miriam Bundschuh bei den Fuchswelpen
–    Melanie Wichert, Anika Henning, Lorenz Beckmann, Volker Noffke, Karsten Thiede, Karsten Köhn, Tobias Teubner und Markus Herbst unter den Athleten
–    sowie Kersten Friedrich, Henning Giggel und Hendrik Meier im Vorstand

Ich bitte anwesende Vertreter der Triathlonfüchse Osterburg auf die Bühne
und um Ihren Applaus.

Ich kann hier heute leider nicht alle nennen und alle ehren, denen Ehre gebührt.
Bitte fühlen auch Sie sich persönlich angesprochen, egal in welchem Verein oder in welcher Funktion für den Sport tätig. Bitte fühlen Sie sich motiviert, weiterzumachen.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!