Wochenrückblick September 2020 I

Sommerurlaub 2020

Die letzten drei Wochen im August hatte ich meinen Sommerurlaub. In diesem Jahr etwas später als sonst, da wir die Einschulung meines Sohnes vorbereiten und dann natürlich auch feiern wollten. Verreist war ich mit meiner Familie auch. Wir waren eine Woche an der Adria in Italien. Das Land war keine Risiko-Gebiet und so konnten wir die Reise, die wir schon im letzten Jahr gebucht hatten, auch antreten. Ich war erstaunt, wie diszipliniert die Italiener auf die Corona-Regeln geachtet haben: Mundschutz im Hotel und in den Geschäften, Abstandsregeln, keine Selbstbedienung am Buffet; Fibermessungen vor Einlass in Freizeiteinrichtungen oder in der Nacht gesperrte Strände. Auch wenn das Tragen des Mundschutzes im Freien nicht vorgeschrieben war, sah man mindestens die Hälfte der Leute diesen tragen, auch die jungen Leute. Diese Hygienedisziplin hat sich ausgezahlt. Während in Kroatien oder Spanien die Infektionszahlen wieder stark anstiegen, bleibt Italien von einem erneuten Ausbruch verschont. Der Schock aus dem Frühjahr hat bei den Italienern Spuren hinterlassen, so dass sie sehr ernsthaft auf Corona reagieren. Auch wenn keine Notwendigkeit bestand, hat sich meine ganze Familie trotzdem testen lassen. Bei allen war der Test negativ.

Beschäftigt habe ich mich im Urlaub auch weiterhin mit dem Wahlprogramm der Freien Wähler. In Wanzleben fanden zwei weitere Runden der Programmkommission statt. Es wird ein gutes Programm!

Und dann hat mich natürlich auch das eigene Grundstück beansprucht. Ich habe die Zeit genutzt, um vieles neu zu gestalten.

Nach einer sehr schönen Einschulung am letzten Wochenende, begann meine erste Woche nach dem Sommerurlaub zunächst mit dem Abarbeiten vieler Akten und eines dicken e-Mail-Kontos. Heute geht es dann noch zum Abi-Ball meines großen Sohnes. Dieser musste im Juli leider abgesagt werden. Wir sind alle froh, dass er nun doch noch stattfinden kann.

UN-Auszeichnung für Bäuerin Thomsen aus Düsedau

Am Freitag hatte ich einen sehr schönen Termin. Der Familiengeführte Landwirtschaftsbetrieb Thomsen in Düsedau hat mich zur Auszeichnung des Projektes „Lernorientiertes Modul: Leben mit der Natur und den Tieren“ eingeladen. Dieses Projekt wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt im Bereich Soziales von Dr. Marcus Faber; Bundestagsabgeordneter der FDP ausgezeichnet.

 

In Kooperation mit der Lebenshilfe Osterburg besuchen seit September 2019 Interessenten der Einrichtung regelmäßig den Landwirtschaftsbetrieb Thomsen. Sie geben Menschen mit Einschränkungen die Möglichkeit, ihre Verbundenheit mit Tieren und der Natur zu entdecken. Entsprechend ihrem Entwicklungsstand unterrichten sie die Kursteilnehmer in landwirtschaftlichen Themen. Es ist ihnen wichtig, fundiertes Wissen entsprechend der Fähigkeiten und Fertigkeiten jedes einzelnen Kursteilnehmers zu vermitteln sowie die erlangten Fertigkeiten und Informationen nachhaltig zu speichern. Durch dieses Projekt zeigen Sie Möglichkeiten der Inklusion auf und verfolgen Ziele, die den Wünschen, Neigungen und Interessen der Teilnehmer entsprechen.

 

Neben der ganzen Familie Thomsen mit ihrem Team waren bei der Auszeichnung auch die Lebenshilfe Osterburg vertreten durch Fr. Neumann und 6 Teilnehmer des Projekts.  Grußworte für diesen schönen Anlass fanden Vertreter vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Altmark kurz ALFF, der Landesbauernverband Sachsen-Anhalt und ich mit folgenden Worten:

 

 

 

„Ich möchte mich meinen Vorrednern gerne anschließen, vielen Dank für die Einladung und den herzlichen Empfang hier bei Ihnen auf dem Hof.

 

Gerade auch für die Stadt Osterburg ist so ein Landwirtschaftsbetrieb, wie die Familie Thomsen ihn hier führt von großer Bedeutung. Sie geben den Menschen die sonst eher keinen direkten Kontakt mit den Tieren und der Landwirtschaft haben Einblicke in eine ganz andere Welt, möchte ich jetzt mal sagen.

 

Viele Eurer Angebote, ob es der Bauernhof als Klassenzimmer, das Jahreszeitenseminar oder das jetzige Projekt „Leben mit der Natur und den Tieren“ zusammen mit der Lebenshilfe Osterburg, finden wir hier in der Region eher seltener und gerade das macht Euren Hof so Einzigartig. Es ist interessant und auch wichtig die Landwirtschaft von dieser Seite zu betrachten, um bestimmte Prozessabläufe zu verstehen.

 

Dieser besondere Weg der Inklusion, wo Kompetenzen erwachsen, die über Betriebspraktika in Landwirtschaftsbetrieben getestet werden und vielleicht Arbeitsplätze zustande kommen, können wir nur begrüßen.

 

Ein ganz anderes Beispiel, wo wir jetzt lange in den verschiedenen Gremien zusammensaßen, ist die Schweinemastanlage in Wasmerslage. Hier sehen wir das komplette Gegenteil, in der Schweine-Anlage werden viele Tiere auf kleinstem Raum gehalten, für rund 46.000 Ferkel soll dort dann Platz sein. Eine unnatürliche Tierhaltung, die nicht annähernd solche Verbundenheit mit den Tieren zeigt.

 

Verantwortung dem Tier und der Natur gegenüber zu nehmen ist heute umso wichtiger.

 

Schön zu erleben, dass es Menschen gibt, wie die Familie Thomsen und soweit ich weiß vor allem Constanze Thomsen die so engagiert in der Landwirtschaft und gemeinsam mit der Lebenshilfe Osterburg so ein Projekt „lernorientiertes Modul: Leben mit der Natur und den Tieren“ hier umsetzt. Gleichberechtigt in die Zukunft gehen, dass es bei Euch so gelebt wird ist ein großer Gewinn.

 

Herzliches Dankeschön für so viel Engagement und ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.“

 

Absage Radrennen VR PLUS Cup

Die Woche begann mit der Amtsleiterbesprechung, um zu erfahren, was sich in den letzten drei Wochen getan hat. Zum Glück ist die Stadtverwaltung Osterburg gut aufgestellt und mit vier tollen Amtsleitern auch in meiner Urlaubsabwesenheit in guten Händen. Größere Probleme gab es nicht. Allerdings hatte der Landesverband Radsport den VR PLUS Cup am 20.09. abgesagt. Das war wirlklich sehr schade und überraschend. Denn ich hatte erst noch kurz vor meinem Urlaub mit dem Radsportverband zusammengesessen und wir haben uns auf eine Durchführung des Radrennens verständigt. Grund der Absage waren nicht die Corona-Auflagen, die hätten wir im Griff gehabt, sondern die Personalsituation beim Verband. Viele ausgefallene Rennen sind in den Herbst verschoben worden, so dass der Verband nicht mehr genügend Personal hat, alle abzudecken. Das ist sehr schade. Ich hoffe, dass es im nächsten Jahr wieder normal läuft.

Kirchensanierung St. Nikolai

Besprechung zur Sanierung der Kirche St. Nicolai und deren Unterstützung durch Stadtumbau-Fördermitteln. Als erstes soll mit der Sanierung des Turmaufstieges begonnen werden. Später schließt sich die Fassadensanierung an. Wie das bei solch historischen Gebäuden üblich ist, kostet das auch etwas mehr, als bei einem Wohnhaus. Die Kirche ist unsere Stadtkirche und steht für alle Einwohner Osterburgs offen, so dass es für mich selbstverständlich ist, dass die politische Gemeinde Osterburg, die Kirchengemeinde unterstützt.

Windpark: Protest aus Düsedau

Am Freitag Abend begleitet ich Landrat Puhlmann zu einer Einwohnerversammlung nach Düsedaus. Es ging dabei um das Re-Powering von fünf Anlagen zwischen Erxleben und Düsedau. Die neuen Anlagen werden eine Höhe von bis zu 228 Metern haben. Die Teilnehmer befürchten unerträgliche Schall- und Schattenauswirkungen. Sie fordertden den Landrat auf, die Einhaltung der gesetzlichen Mindestwerte regelmäßig zu kontrollieren. Bezweifelt wurde auch, dass die Anlagen der Region nichts bringen. Dem musste ich aber erwiedern, dass vorsichtig gerechnet durch die 59 WEA der Einheitsgemeinde jedes Jahr etwa 1,5 Mio. Euro in die Region fließen. Die Masse als Pachteinnahmen einheimischer Landbesitzer, ca. 250.000 Euro Gewerbesteuer für die Stadtkasse und ca. 50.000 Euro als Sponsoring von Vereinen und gemeinnützigen Initiativen.

Beeindruckt hat mich das Statement einer jungen Frau. Sie stellte fest, dass sie die einzige jüngere Person in der Versammlung ist und fragte warum. Sie hatte auch eine Antwort parat: "Weil das die jungen Leute nicht interessiert. Wir wollen keinen Atom- oder Kohlestrom. Uns stören die Windräder nicht. Wir sind damit aufgewachsen." So deutlich habe ich das auch noch nicht gehört. Das Statement werde ich mir für weitere Diskussionen merken.

Weitere Termine der Woche

- Personalratssitzung und Neuwahl Personalrat

- Bürgermeisterbesprechung zum Förderprogramm Leader

- Besprechung zum Flächennutzungsplan im Bauordnungsamt des Landkreises

- Ortsbürgermeisterberatung

- Besprechung mit dem Landrat zu Kreisangelegenheiten

- Besprechung mit dem Wasserverband zum Wasserwerk Osterburg

- Bürgermeisterdienstberatung im Landratsamt

- Auswertung Schuljahresbeginn und Ferien mit der Schulleitung

- Programmkommission der Freien Wähler