Wochenrückblick Mai 2020 I

Kein Stadt- und Spargelfest wegen Corona

Bilder vom Stadt- und Spargelfest 2019

Abgesagte Stadtfeste ruinieren jahrhundertealte Volksfesttraditionen - Schausteller benötigen Hilfe

An diesem Wochenende wäre nun das Stadt- und Spargelfest gewesen. Wenn ich mir überlege, was jetzt in Osterburg los gewesen wäre, bin ich richtig traurig. Das Fest fehlt uns.
Und den Schaustellern und Künstlern fehlen die Einnahmen aus den Festen, die sie zum Überleben brauchen. Es wurde ja nicht nur Osterburg abgesagt. Nach der Winterpause kam der Corona-Shutdown. Die Schausteller hatten in diesem Jahr noch keine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Wer weiß, wie lange es noch so geht. Diese Branche ist am Härtestes von allen Wirtschaftszweigen betroffen. Das Schaustellerwesen droht unterzugehen, wenn der Staat diese Betriebe nicht finanziell stützt. Gehen die Schaustellerfamilien bankrott und müssen den Betrieb aufgeben, wird diese Branche keine Zukunft haben. Denn, in das Schaustellerwesen wird man hineingeboren. Das kann man nicht lernen.
Leider scheint die große Politik dieses besondere deutsche Kulturgut nicht im Blick zu haben. Volksfeste, Kirmes, Jahrmärkte – all das hat eine jahrhundertelange Tradition in unserem Land und muss unbedingt erhalten werden. Natürlich brauchen wir einen Rettungsschirm. Aber jede Stadt ist auch selbst staatlicher Akteur – wenn auch auf unterster Ebene. Wenn also von oben nichts kommt, muss jede Stadt für sich entscheiden, ob sie im nächsten Jahr wieder Stadtfeste feiern will. Dann sollten sie dem Schaustellerwesen auch helfen, die Krise zu überstehen. Osterburg wird seine Schausteller nicht im Regen stehen lassen.

 

Aktuelle Corona-Lage in Osterburg - Spielplätze und Sportanlage wieder nutzbar

Bild: Spielplatz Flessau 2016. Ohne Kontaktbeschränkung.

Die Zahl der Infizierten in unserer Einheitsgemeinde liegt unverändert bei einer Person. Aber das ist natürlich nur der offiziell bekannte Wert.

 

Die Lage scheint sich aber zu entspannen. Die Politik reagiert und legt weitere Lockerungen fest.

 

Seit heute dürfen die Spielplätze wieder genutzt werden. Wir Bürgermeister haben vom Landrat von Anfang an gefordert, dies unverzüglich ab dem 8. Mai zu ermöglichen, was er auch gemacht hat. Allerdings muss eine Zugangsbegrenzung beachtet werden: Auf jeden Spielplatz dürfen nur fünfmal so viel Kinder, wie Spielgeräte vorhanden sind, plus jeweils eine Begleitperson. Das kann im Einzelfall ganz schön viel werden, wenn ich an Meseberg mit 13 Geräten denke. Aber so ist es jetzt vom Landkreis festgelegt.

 

Keine Festlegungen hat der Landkreis bei der seit letztem Wochenende wieder möglichen Nutzung unserer Außen-Sportanlagen gemacht. Es gelten die Bedingungen der 5.-CoV-2-Verordnung.  Die Gemeinden müssen die Nutzung selbst regeln.
Da ich in den letzten Wochen viel Vertrauen gewonnen habe, dass sich der Großteil unserer Menschen verantwortungsbewusst verhält, verlange ich von den Vereinen auch keine Anträge oder Konzepte, wie und wann sie die Plätze nutzen wollen. Ich habe allen mitgeteilt, wie die Regeln sind und was zu beachten ist. Das sollte reichen. Wir haben es alle schon schwer genug, da müssen wir keinen unnötigen zusätzlichen Aufwand erzeugen.

 

Ein großer Aufwand ist derzeit die Beachtung der Abstandsregeln in den Kitas. Die Notbetreuungszahlen steigen weiter an und liegen nun bei ca. 30%. Rechnet man allerdings den Hort raus und betrachtet nur die Kindergärten liegen wir bei fast 50%. Und der Wert wird in den nächsten Tagen weiter steigen.
Ich finde, damit ist eine Grenze erreicht, wo wir auch sagen können: Kommen wir wieder zur normalen Kinderbetreuung zurück. Alles andere macht keinen Sinn.
Nachdem das Land Ende letzter Woche erklärt hat, dass es entgangene Elternbeiträge für Kinder in Notbetreuung nicht erstatten wird, werde ich den Stadtrat kurzfristig einberufen, um eine Lösung zu beschließen. Mein Vorschlag ist, für die Kinder in Notbetreuung ab Mai nur den halben Beitrag zu nehmen.

Eine weitere Corona-Hilfe wurde letzte Woche festgelegt. Die Stadt wird die Hälfte der Sponsoring-Mittel des Windparks Krevese in einen „Corona-Hilfsfond“ legen. Das sind 15.400 Euro für Vereine und Initiativen, die Corona-bedingt in Schwierigkeiten gekommen sind.

75 Jahre Tag der Befreiung - Gedenken am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus

Gemeinsam haben Stadt und Die Linke am heutigen 8. Mai zur Gedenkveranstaltung  "75 Jahre Tag der Befreiung - Für Frieden und Völkerverständigung" aufgerufen. Nach der Eröffnung durch mich, hielt Landrat Patrick Puhlmann die Gedenkansprache. Bevor im Beisein einiger Gäste die Kränze am Mahnmal niedergelegt wurden, brachte Stadtrat Jürgen Emanuel den Dank seiner Partei, Die Linke, zum Ausdruck.
Mir war es wichtig, dass wir trotz der derzeit geltenden Corona-Beschränkungen, die Veranstaltung durchführen. Denn das Vergessen an die grausame Zeit des Nationalsozialismus, der mit dem 2. Weltkrieg und dem Holocaust mehr als 60. Mio. Menschen das Leben kostete, wäre gefährlicher für die Menschheit, als es das Corona-Virus sein kann.

Historische Wegeverbindung Osterburg - Krevese

Warum sollen die Wanderer aus Osterburg kommend immer nur bis zum Schloßpark Krumke gehen? Wäre es nicht schön, wenn es auch eine Wegeverbindung zum Schloßpark Krevese geben könnte? Ganz klar: Ja! Die Eigentümer des Herrenhauses Krevese bemühen sich seit vielen Jahren, den Park für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Deshalb wäre eine Anbindung an die Wanderrute über Krumke eine gute Möglichkeit, noch mehr Gästen den Weg zum Schloßpark Krevese zu ebnen.

Der Gedanke schwebt mir schon seit vielen Jahren im Kopf herum. Ich weiß auch, dass es in früheren Zeiten einen direkten Weg vom Rittergut Krumke zum Rittergut Krevese gegeben hat. Einer Geschichte folgend, ist diesen sogar Martin Luther gegangen. Deshalb trägt die Verlängerung des Alten Krumker Weges in Krumke den Namen Lutherallee. Leider sind die alten Wegegrundstücke nicht mehr durchgehend erhalten. Eine Chance bietet sich nun aber mit dem Flurneuordnungsverfahren Krevese. Im Zuge des Autobahnbaus werden mit diesem Verfahren die Grundstücke im Verfahrensgebiet neu sortiert. Hierbei kann sich die Stadt ein durchgehendes Wegegrundstück sichern. Am Donnerstag war ich im Museum, um auf alten Karten nach den alten Wegen zu suchen. Im Juni wird es eine Vor-Begehung geben. Ich denke, dass es möglich sein wird, Osterburg, Krumke und Krevese auf diesem Wege zu verbinden.

Grundschule Flessau mit neuer Mensa

Heute habe ich mir die neue Mensa unserer Grundschule in Flessau angeschaut. Der Bau ist Bestandteil eines 3 Mio. Euro-Projektes zur Sanierung des Grundschulstandortes Flessau. Bis auf die Außenanlagen ist nun alles fertig. Seit dieser Woche können die Kinder die neue Mensa zum MIttagessen nutzen. Endlich konnte die übergangsweise genutzte alte Barrake verlassen werden. Die Kinder freuen sich und das Küchenpersonal auch. Dazu kommt, dass auch das Essen viel besser schmeckt, so die Kinder. Grund ist ein Wechsel des Essenanbieters. Dieser wurde notwendig, weil der bisherige Caterer uns einfach im regen stehen ließ. Als am Montag der Schulbetrieb wieder los ging, teilte dieser uns mit, dass er erst wieder im Juli liefert, da noch zu wenig Kinder da sind. Ich finde das eine ausgesprochene Frechheit. In diesen Zeiten, die Kinder und die Kommune so sitzen zu lassen. Montag gabs dann erst einmal nichts zu essen. Wir konnten dann ganz schnell einen anderen Caterer gewinnen, der kurzfristig einspringen konnte und ab jetzt die Versorgung der Flessauer Kinder übernimmt. Es ist M1 aus Stendal mit denen wir auch in anderen Einrichtungen schon sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Das wichtigste ist, dass es den Kindern schmeckt und jetzt sogar noch besser als vorher.

Weitere Themen und Termine der Woche

- tägliche Corona-Telefonkonferenzen mit dem Landrat

- Amtsleiterrunde

- Hauptausschuss

- Arbeitsschutzausschusssitzung mit der neuen Amtsärztin

- Monatsbesprechung Stadtwerke

- Gespräch mit der BI gegen die Schweinemastanlage Wasmerslage

- Besprechung eines Bauvorhabens

- Besprechung mit dem Landessportbund zum Hallenbad

- 1. Sitzung der verwaltungsinternen AG Konversion DLB-Gelände

- Regelung der Sportplatz- und Spielplatzöffnung

Ich will es nicht jedesmal erwähnen, aber dazu kommen natürlcih noch die vielen verwaltungsinterenen Vorgänge, die nicht in den Blog passen.