Wochenrückblick April 2020 III

Corona Lage, Woche vier in Osterburg

Gestern vor genau vier Wochen hat Ministerpräsident Reiner Haseloff die 1. SARS-CoV-2-EindVO unterschrieben. In diesen vier Wochen hat sich unser privates, gesellschaftliches und Arbeitsleben drastisch verändert. Gestern nun, kam die 4. EindVO heraus. Mit dieser werden erste Maßnahmen wieder gelockert. Möglich macht dies die allgemeine Entwicklung der Corona-Ausbreitung in Deutschland. Laut Robert-Koch-Institut ist die Ansteckungsrate deutlich gesunken. Die sogenannte Reproduktionsrate hat sich seit Anfang März von 3 auf aktuell 0,7 verringert. Das bedeutet, dass sich die Zahl der Neuerkrankungen verringert und die Epidemie abflaut. Ein Infizierter steckt nun nicht mehr automatisch eine oder mehrere weitere Personen an. Die Maßnahmen zur Kontaktreduzierung scheinen zu wirken.
Für Osterburg bedeutet dies, dass wir in unseren Kitas und Horten den Personenkreis mit Anspruch auf Notbetreuung ausweiten. Zusätzliche Berufsgruppen, wie Lehrer oder Verkäufer zählen nun zu Schlüsselpersonen. Und es genügt, wenn ein Elternteil zur Gruppe der Schlüsselpersonen zählt. Generell gilt aber, ist ein Elternteil zu Hause, besteht kein Anspruch auf Notbetreuung, auch dann nicht, wenn der Partner eine Schlüsselperson ist.
Ab Montag dürfen auch wieder fast alle Läden in der Stadt öffnen, wenn diese besondere Hygienemaßnahmen ergreifen und den Kontakt zwischen den Kunden begrenzen. Geklärt werden muss noch, ob ein Kaufhaus öffnen darf, wenn das Obergeschoss verschlossen wird und somit unter 800 qm bleibt. Ich hoffe, dass das erlaubt werden kann. Der Landrat hat eine Klärung zugesagt.

 

Ab nächster Woche ist auch wieder der Recyclinghof in der Ballerstedter Straße zu den gewohnten Zeiten geöffnet.

Für mich unverständlich ist, warum unsere Kirchen keine Gottesdienste durchführen dürfen. Die Kirchensäle sind so groß. Hier ließe sich ohne Probleme ein ausreichender Abstand einhalten.

 

Ebenfalls hätte ich mir gewünscht, dass unserer Gaststätten wieder öffnen können; zum Beispiel mit den Biergärten. Eine Familie, die zu Hause zusammen essen darf und die sich in der Öffentlichkeit aufhalten darf, warum soll die sich nicht auch in eine Gaststätte setzen dürfen, wenn Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden?

 

Auch die Bibliothek muss leider weiter geschlossen bleiben. Hier weicht das Land vom Beschluss der Bundesregierung ab, die eine Öffnung möglich gemacht hätte. Wir werden unsere Leseratten aber weiterhin mit dem Bücherlieferdienst versorgen. Dieser wird übrigens sehr gut angenommen. Über 50 Personen haben bereits Bücherlieferungen erhalten.

 

Die Stadtverwaltung wird weiterhin arbeiten. Bürger der Einheitsgemeinde Osterburg werden gebeten, ihre Anliegen bevorzugt telefonisch oder per E-Mail an die Verwaltung zu richten. Persönliche Gespräche, die Einsichtnahme in Auslagen oder das Aufsuchen der Stadtkasse sind nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. In diesem Fall wird um das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gebeten.

Dass das Virus keinen Bogen um unsere Einheitsgemeinde machen wird, war klar. Nun hat es uns auch erreicht. Es gibt zwei offiziell bestätigte Fälle. Sicherheitshalber wurden neun weitere Personen in Quarantäne versetzt. Ob es zu einer starken Verbreitung führen wird, liegt zum einen an den Maßnahmen des Gesundheitsamtes und zum anderen an uns alle selbst. Da das Gesundheitsamt eine sehr gute Arbeit macht, haben wir Einwohner es allein in der Hand. Also halten Sie sich bitte an die Regeln.

 

Wochenmarkt wieder auf dem Hilligesplatz

Am frühen Donnerstag-Morgen wies ich mit dem Ordnungsamt die Markthändler in die neuen Stellplätze auf dem Hilliegesplatz ein. Auch Ortsbürgermeister Klaus-Peter Gose war zugegen, um zu schauen, wie die neue Aufstellung auf den Hilligesplatz passt. Die Händler waren froh, nach vielen Jahren wieder auf dem angestammten Platz zu stehen. Stadtrat, Ortschaftsrat und auch ich als Bürgermeister hatten mit dem Sanierungsvorhaben Hilligesplatz bis Parkplatz Lindenstraße für den Wochenmarkt einen anderen Standort festgelegt. Dieser stieß aber nicht auf Akzeptanz bei den Händlern. Auch die Inhaber der Geschäfte unserer Einkaufsstraße wünschten sich den Markt auf den Hilligeplatz zurück, eine Forderung, die Sandra Matzat (AfD) nach ihrer Wahl in den Stadtrat immer wieder vorgetragen hat. Nach Abstimmung mit dem Ortschaftsrat und dem Stadtrat habe ich den neuen Platz nun festgelegt. Anschließend muss hierfür noch die Marktsatzung angepasst werden.
Der erste Tag am neuen Standort war ein voller Erfolg. Viel Kundschaft traf ein, natürlich unter Einhaltung des Hygieneabstandes. Für die Einkaufsstraße bedeutet diese Entwicklung eine neue Belebung.

Auf dem Markt waren nicht nur Nahrungsmittel zu erwerben, sondern auch Textilien. Auch wenn der Landrat dieses für nicht zulässig hielt (Corona), habe ich es in den letzten Wochen nicht unterbunden. In den SARS-CoV-2-EindämmungsVO steht ausdrücklich, dass Wochenmärkte stattfinden können, ohne dass damit ein bestimmtes Sortiment festgelegt wurde. Da ab Montag die Läden der Einkaufsstraße wieder öffnen dürfen, hat sich diese Diskussion wohl erübrigt.

Ruhige Woche - Zeit zum Aufräumen

Die letzte Woche war nicht nur kurz, sie war auch ziemlich ruhig. Die Corona-Begleitung ist routiniert geworden - täglich gab es wieder die Telkos mit den Bürgermeistern und Landrat. Am Freitag tagte der Krisenstab der Stadt.

Es gab am Freitag noch ein Gespräch mit Wehrleiter Sven Engel und dem Leiter der Brand- und Katastrophenschule des Landes-Sachsen-Anhalt. Ansonsten war die Woche gefüllt mit Telefonaten, hausinternen Abstimmungen und dem Aufräumen alter Ablagen und Akten.