Rückblick Karwoche

Ostergruß

Am Ende der Karwoche liegt das Osterfest. Die Karwoche (althochdeutsch: kara = Klage, Kummer) ist im christlichen Kalender die letzte Woche der Fastenzeit, auch Stille Woche genannt. Mit dem Ostersonntag, dem Sonntag der Auferstehung des Herrn Jesus Christus beginnt die österliche Freudenzeit, die 50 Tage bis einschließlich Pfingsten dauert.

Heute befindet sich nicht nur die christliche Welt in einer Stillen Zeit. Für viele Menschen hat das Corona-Virus eine stille Zeit verursacht. Das gesellschaftliche Leben ist fast vollständig zum Erliegen gekommen, viele Firmen haben den Betrieb heruntergefahren, Läden und Einrichtungen sind geschlossen, Menschen können sich nicht mehr wie gewohnt treffen. Diese stille Zeit bedeutet für so manchem selbstständigen Unternehmer ein erhebliches existenzielles Risiko und für Arbeitnehmer Unsicherheit für den Arbeitsplatz. Andererseits lässt die Pandemie die medizinischen Berufe auf der Belastungsgrenze laufen, damit die an Covid-19 Erkrankten eine bestmögliche Versorgung bekommen. Trotzdem wird, wie bei anderen Krankheiten auch, nicht jeder Patient zu retten sein. Familien trauern um ihre Angehörigen. Diese Zeit ist also eine sehr schwere Zeit für uns alle.

Das Osterfest kommt nun gerade Recht. Es sagt uns, dass diese schwere Zeit auch wieder zu Ende sein wird, dass sich das Leben wieder normalisieren wird, Schritt für Schritt. Dass wir wieder voller Freude unsere gewohnten Kontakte haben dürfen und dass es auch der Wirtschaft wieder besser gehen wird. Nach jedem Shutdown kommt die Auferstehung. Bitte denken Sie in diesen Tagen daran und halten noch eine Weile durch, auch wenn es gerade zu Ostern schwer fällt. Das Ausland beneidet uns Deutsche in diesen Zeiten, nicht nur weil die Regierenden kluge Entscheidungen treffen, sondern weil Sie und wir klug handeln und die Regeln befolgen. Sicher, so manche Regierungsentscheidung könnte besser sein. Aber, auch wir alle zusammen machen nicht immer alles richtig. Im Großen und Ganzen funktioniert der Abwehrkampf gegen Corona ganz gut. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein frohes Osterfest. Machen Sie das Beste draus! Und hoffen wir gemeinsam, dass das Virus noch eine ganze Weile einen Bogen um unsere Einheitsgemeinde macht.

Aktuelle Corona-Lage in Osterburg

Unverändert. Es gibt noch keinen bestätigten Fall einer infizierten Person. In der letzten Woche konnte eine Person gesund aus der Quarantäne entlassen werden. Zwei andere kamen dazu. Wünschen wir denen, dass auch sie ohne Erkrankung die zweiwöchige Quarantäne überstehen. Die Bürgermeister des Landkreises stimmen sich täglich mit dem Landrat in einer Telefonkonferenz ab. Polizei und Ordnungsamt kontrollieren regelmäßig. Es gab nur ganz wenige kleine Verstöße. Unsere Bürgerinnen und Bürger halten sich weiterhin diszipliniert an die Regeln.
Der neue Lieferdienst unserer Bibliothek wird gut angenommen. Auch unsere Gaststätten haben einen Lieferdienst aufgebaut. Ein paar Geschäfte haben die Möglichkeit genutzt, Gutscheine über das online-Portal www.osterburg-gutschein.de anzubieten. Die Junge Gemeinde der evangelischen Kirchengemeinde St. Nicolai bietet für Bedürftige einen Einkaufsdienst und Botengänge an. Hierfür sage ich als Bürgermeister ausdrücklich, Danke!

Pro und Contra Standortwechsel NORMA nach OBG-Nord

In dieser Woche wurde in der Stadtverwaltung eine Sammlung von ca. 120 Unterschriften gegen den Standortwechsel von Norma in den Norden der Stadt abgegeben. Da die Initiatorin, Anett Hoppe, die Presse dazu eingeladen hat, war es mir wichtig, die Unterschriften persönlich in Empfang zu nehmen, um den Einwendern ihre Befürchtungen zu dieser Standortwahl zu nehmen. Ob es gelang, weiß ich nicht.

Ich bin nun schon seit über 20 Jahren kommunalpolitisch für Osterburg tätig (1999 wurde ich mit 25 Jahren erstmals in den Stadtrat gewählt.). Seitdem wird mir von den Einwohnern des Nordens unserer Stadt der Wunsch nach einer Einkaufsmöglichkeit vorgetragen. Mit dem neuen Flächennutzungsplan konnte die Stadt eine solche Entwicklung nun anschieben. Und das ist auch gut so. Denn in diesem Stadtgebiet leben ca. 700 Menschen, wir haben dort das Altersheim und die Landessportschule. Die Bauleitplanung der Stadt sieht dort weitere 100 Wohngrundstücke vor. Perspektivisch werden dort 1000 Menschen wohnen. Und diese brauchen eine Einkaufsmöglichkeit.
Wir verringern mit diesem Markt auch den Verkehrsfluss. Gegenwärtig müssen die Bewohner entweder quer durch die Innenstadt oder den Umweg über die Bundesstraße zum Einkauf fahren. Ähnliches trifft für die Kundschaft zu, die aus Richtung Altmärkischer Höhe einen Markt in Osterburg aufsuchen. Dieser umweltbelastende Verkehr wird zukünftig deutlich reduziert.

Die Unterzeichner befürchten eine wirtschaftliche Beeinträchtigung der Geschäfte in der Einkaufsstraße. Um dieses auszuschließen hat die Stadt extra eine Wirkungsanalyse durch eine Fachfirma beauftragt. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass nur eine marginale Umsatzverringerung beim NP-Markt und Rossmann eintreten könnte, wenn man das schlechteste Szenario zugrunde legt. Das war auch zu erwarten, denn es entsteht kein neuer Markt, Norma verlagert nur seinen Standort ohne dass das Sortiment erweitert wird. Neu wird sein, dass eine Bäcker- und Fleischerfiliale integriert ist. Trotzdem wird dies für das ansässige Nahrungsmittelhandwerk (Bäcker und Fleischer) so gut wie keine Auswirkungen haben. Gerade letzteres leuchtet mir als Kunde auch ein. Denn wenn ich heute schon Wert darauf lege, in einem unserer Fachgeschäfte frische Wurst oder Brötchen zu kaufen, werde ich doch auch zukünftig diese nicht aus der Bäcker- oder Fleischerfiliale vom Norma holen. Und im Übrgigen muss man sich bei dieser Diskussion einmal die Frage stellen, wie es wäre, wenn sich (unabhängig von Norma) ein Fleischer gefunden hätte, der im Norden ein Geschäft aufmachen würde und gleich noch einen Bäcker mitgebracht hätte. Sollte man das auch verhindern? Oder wenn dieser Fall in Krevese eintreten würde? Hätte man das auch verhindern sollen? Ich denke nicht.

Vorgetragen wird auch immer wieder gerne, dass wir zuviele Märkte haben. Gerne wird hierbei nur an die Versorgung der knapp 5.800 Bewohner der City gedacht. Die Hansestadt Osterburg ist aber eine Gemeinde mit 10.000 Einwohnern und darüber hinaus das Versorgungszentrum für einen Einzugsbereich von 20.000 Einwohnern. Für diese vielen Menschen müssen wir ausreichend und verschiedene Einkaufsmöglichkeiten vorhalten, sonst fahren sie gleich nach Wittenberge oder Stendal. Ich bin überzeugt, dass die vielen Kunden unserer Supermärkte immer wieder auch den Weg in die Einkaufsstraße finden. Verlieren wir sie an Wittenberge oder Stendal, werden sie Osterburg gar nicht mehr ansteuern, auch nicht für einen Einkauf in der Einkaufsstraße. Wenn Osterburg ein attraktiver Einkaufsort bleiben soll, brauchen wir beides - Einkaufsmärkte und Einkaufsstraße.

Was lag noch an?

- tägliche Telefonkonferenzen der Bürgermeister mit dem Landrat zur Corona-Lage

- Sitzung Corona-Stab Osterburg

- Amtsleiterbesprechung

- Telefonkonferenz Landesvorstand der Freien Wähler