Wochenrückblick Februar 2020 IV

Töne & Tropen mit Just4 im Kavaliershaus

Die Woche endete am Sonnabend Abend mit einem schönen Jubiläumskonzert im Kavaliershaus Krumke, dem Kulturcafé mit Vinothek im Schlosspark Krumke. Seit 9 Jahren betreibt Annegret Spillner dieses schöne Haus. Ob Lesungen, Konzerte, Weinproben oder Ginverkostungen - hier kommen Kultur- und Genussfreunde gleichermaßen auf ihre Kosten. Frau Spillner hat es in den neun Jahren geschafft, das Kavaliershaus zu einer weit über Osterburgs Grenzen hinausgehenden Kulturstätte zu entwickeln. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank dafür!
Diese Entwicklung macht mich nicht nur besonders froh, sondern auch stolz. Denn vor 17 Jahren habe ich zur Gründung des Fördervereins Schloss Krumke aufgerufen, dessen Vorsitzender ich sechs Jahre war. In dieser Zeit war es die Hauptaufgabe des Vereins, das Kavaliershaus vor dem Verfall zu retten. Das haben wir damals mit viel Engagement der Vereinsmitglieder geschafft. Mehr noch, es gelang mit Leader-Fördermittel und mit Zuwendungen von Lotto-Toto sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und einem Kredit das Haus soweit auszubauen, dass dieses Café dort betrieben werden konnte - der Grundstein für die weitere Entwicklung des Gebäudes, indem sich heute noch Wohnungen und Gästezimmer befinden. Der erste Mieter und Betreiber des Cafés war der Landessportbund Sachsen-Anhalt, der in unmittelbarer Nähe zu Krumke die Landessportschule betreibt. Als der LSB aus anderen Gründen sich vom Kavaliershaus trennen musste, gab es noch kurzzeitig einen anderen Betreiber. Nachdem auch dieser das Handtuch schmiss, waren wir alle froh, dass Annegret Spillner 2011 das Objekt vom Förderverein anmietete. Dass sie es schaffte, das Haus zu einer Kultstätte zu entwickeln, ahnten wir damals nicht. Umso glücklicher bin ich heute über diese Entwicklung. Hier, mehr zum Kavaliershaus.

Hauptausschuss: Haushalt nimmt wichtige Hürde

Am Dienstagabend, 25.02.2020 beriet der Hauptausschuss vorrangig über den Haushaltsplan für das Jahr 2020. Er wurde einstimmig angenommen, so wie vom Bau-, Finanz- und Kulturausschuss zuvor. Die wichtigsten Kennzahlen: es werden Erträge in Höhe von 16.188.200 Euro veranschlagt. Gegenüber stehen Aufwendungen in Höhe von 16.481.000 Euro, also eine Differenz in Höhe von rund 300 000 Euro. Diese können allerdings durch Rücklagen ausgeglichen werden, so dass der Haushalt sehr solide dasteht. Am 03.03.2020 entscheidet schlussendlich der Stadtrat über den Haushalt. Dann mehr zu geplanten Investitionen und Projekten auch hier im Blog.

 

Außerdem wurde über die Beantragung von Fördermitteln für den Aufbau und zur Umsetzung eines Quartiersmanagements in Osterburg beraten. Zum Hintergrund: Von Juli bis September 2019 wurde durch die Pfeifferschen Stiftungen in den Ortschaften Erxleben, Ballerstedt, Flessau sowie im Altneubaugebiet von Osterburg eine Sozialraumanalyse durchgeführt. So wurden z. B.:

  • eine physische Raumbestimmung (bauliche Kennzeichen, Grünflächen, Barrieren, Verkehrswege usw.) sowie
  • eine infrastrukturelle Bestandsanalyse (Übersicht aller Akteure vor Ort, Leistungsträger, Vereine, Medien, Netzwerke, soziale und gewerbliche Potenziale, pflegerische/medizinische Versorgung, Beratung, Nachbarschaftshilfen, räumlich-materielle Infrastruktur, wie Einkaufsmöglichkeiten usw.) durchgeführt,
  • sozio-ökonomische Strukturdaten (Bevölkerungsstruktur, wie Alter, Geschlecht, Haushaltssituation usw.) erhoben und
  • Nutzungsmuster in den Lebensräumen (Barrieren, Angsträume, Lieblingsorte) erfasst.

Die Ergebnisse der Sozialraumanalyse wurden am 12.11.2019 öffentlich in der Mensa des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums präsentiert. Aus den Ergebnissen der Sozialraumanalyse geht hervor, dass sich die Bürger in all den untersuchten Ortschaften vor allem in pflegerisch-medizinischen Aspekten ein Quartiersmanagement wünschen. Es geht darum, gemeinsam mit anderen Akteuren vor Ort eine alternsgerechte Quartiersgestaltung in der Kommune zu entwickeln. Beispielsweise könnten nachfolgend aufgeführte Angebote etabliert werden: 

  • Bildungsangebote wie Sprachkurse, Lesungen und Vorträge
  • gesellige Runden für Austausch (Sonntagscafé, Lesecafé, Spielenachmittage, Kreativgruppen)
  • gesundheitspräventive Angebote (z. B. Gesundes Kochen, Bewegungsangebote)
  • Betreuungsgruppe (z. B. stundenweise gesellige Betreuung)
  • Unterstützung im Alltag (z. B. Haushaltshilfe, Einkaufshilfe, Begleitung zu Terminen)
  • Betreuung in der Häuslichkeit durch Ehrenamtliche (z. B. Entlastung von pflegenden Angehörigen)
  • Beratung zu Pflegeleistungen, Fördermöglichkeit barrierefreier Umbau, Entlastungsmöglichkeiten bei Pflegebedarf, Umgang mit Demenz

Die Pfeifferschen Stiftungen stellen dafür das Personal bereit. Die Hansestadt Osterburg (Altmark) würde die Sachkosten tragen. Mit den Fördermitteln aus dem Programm "Demografie - Wandel gestalten" würde zunächst ein Anlaufzeitraum von zwei Jahren abgesichert sein. Während dieser Zeit sollen weitere Unterstützer gewonnen und alternative Finanzierungsmodelle erarbeitet bzw. weitere Fördermittel beantragt werden.

Aschermittwoch: Rathausschlüssel wieder zurück

Prinzessin "Isabell vom Puzzellager" und Prinz "Wotan von der flotten Abwehr" aus der Kita Jenny-Marx brachten mir am Mittwochnachmittag, 26.02.2020 den Stadtschlüssel zurück ins Rathaus. Natürlich nicht ohne ein bisschen närrische Unterhaltung, z. B. einem Popellied. Als Bürgermeister bin ich sehr stolz und dankbar für das an sich sehr aktive Vereinsleben in unserer Einheitsgemeinde, das es unbedingt zu unterstützen gilt. Die Osterburger Carneval Gesellschaft (OCG) hat in den vergangenen Wochen viele Auftritte (erstmals wieder in Rossau mit sehr großer Resonanz), eine große Party in der Linden-Sporthalle, eine Weiberfastnacht, Kinder- und Kaffeekarneval für Senioren und einen großen Jubiläums-Faschingsumzug auf die Beine gestellt, worüber alle Osterburger sehr froh sind oder froh sein sollten! Denn wenn man sich so in der Altmark umschaut, ist das keine Selbstverständlichkeit. Ich kann nur sagen: DANKE und bitte macht weiter so, dann gebe ich den Rathausschlüssel und damit die symbolische Stadtherrschaft im nächsten Jahr gerne wieder ab.

Gemeindegebietsreformen haben sich negativ ausgewirkt

Am Donnerstag, 27.02.2020 nahm ich in Bad Belzig an der Fortbildungsveranstaltung für Bürgermeister der SIKOSA (Studieninstitit für kommunale Verwaltung Sachsen-Anhalt) teil; Titel: Die Ortschaftsverfassung und das Verbandsgemeinderecht in Sachsen-Anhalt. Der Referent hat zu Beginn noch einmal die Historie der Entwicklung der kommunalen Selbstverwaltung in Sachsen-Anhalt dargestellt. Seit 1990 verringerte sich nach mehreren Gebietsreformen die Anzahl der Gemeinden in Sachsen-Anhalt von 1.367 (davon 128 mit Stadtrecht) auf heute 236. Ziel der ganzen Reformen war die Reduzierung der Verwaltungsarbeit für die Betreuung der dazugehörigen Gremien. Zählt man aber heute die 799 Ortschaften mit ihren Ortschaftsräten dazu, ist man wieder bei über 1.000, genau 1.035, Gremien, die von der Verwaltung betreut werden müssen. Gebracht hat es also nicht viel. Im Gegenteil, wie ich aus einem Artikel der Zeitschrift Kommunal in Erinnerung habe;  die erhofften Einsparungen blieben aus, die Wahlbeteiligung sank und die Stimmung für rechtspopulistische Parteien ist seit dem gestiegen.

Mit IBM und DAK den Senioren*innen helfen

Freitag, 28.02.2020 war ich mit Amtsleiterin Müller bei IBM in Hamburg. Hier haben wir über ein Projekt gesprochen, welches wir gemeinsam mit der Krankenkasse DAK in Osterburg umsetzen wollen: ELDERLY CARE. Worum geht es?

Diese beiden Bilder beschreiben ganz gut, worum es geht. Den älteren Menschen ermöglichen, länger in ihrer angestammten Wohnung bleiben zu können. Dies gelingt mit technischer Hilfe. IBM Elderly Care ist eine IoT-Plattformlösung, die die Wohnung von Senioren überwacht, um Notfälle zu erkennen und daraufhin ein Netzwerk an Pflegediensten und Angehören aktiviert. Die Technik und die Software hierzu hat IBM entwickelt und die DAK fördert die Anwendung. Heute waren sich alle drei Partner einig, dass wir in Osterburg eine Musterwohnung mit dieser Technik einrichten und ein Projekt starten, mit dem die Senioren für diese Lösung gewonnen werden und ihre Wohnungen damit ausgestattet werden können. Mit diesem Link könnt ihr eine kurze Videopräsentation sehen. Wie eine solche Wohnung ausehen kann, zeigt Dr. Hüfner von IBM in diesem Video (Link hier).

Auch in dieser Woche wichtige Feuerwehrversammlungen

Freitagabend, 28.02.2020 war ich zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Calberwisch. Mit 14 aktiv im Einsatzdienst tätigen Mitgliedern, ist sie eine der personell stärksten Ortsfeuerwehren der Hansestadt Osterburg. Mit Kameradin Astrid Kiebach an der Spitze ist sie auch die einzige Wehr bei uns mit einer Frau als Wehrleiterin. Und sie macht ihre Arbeit sehr gut. Deshalb war es mir eine große Freude, sie zur Brandmeisterin und somit in den Offiziersrang befördern zu können. Gut Wehr!


Am Sonnabendvormittag, 29.02.2020 fand wie jedes Jahr im Saal unserer Stadtverwaltung die Jahresdienstberatung des Kreisbrandmeisters und die Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes statt. Als Hausherr habe ich in meinem Grußwort die Bedeutung der Feuerwehr hervorgehoben und die umfangreichen Maßnahmen der Stadt Osterburg für den Brandschutz vorgestellt. Besonderes Augenmerk legte ich darin auf die Aggressivität mancher Idioten, denen Einsatzkräfte leider immer öfter ausgesetzt sind. Man kann den Kameraden nicht doll genug danken, dass sie auch dieses trotz der Schwere des Einsatzes ertragen.

Was sonst noch war...

Besprechungen...

- mit dem GeFü des Wasserverbandes zur Umstellung der Umsatzbesteuerung bei der öffentlichen Hand und die Auswirkungen auf den Verband

- Mit Seehausen, dem Zweckverband Altmark und dem Altmärkischen Regionalmarketingverband zu Coworking und dem Altmark-Macher-Festival

- mit dem Sozialtherapeutischen Zentrum Gut Priemern zum Quartiersmanagement

- mit dem Bauordnungsamt des Landkreises zu einem Bauvorhaben

- mit einem Investor zu PV-Anlagen

- mit der Lebenshilfe und der ULS Altmark GmbH zur Unterstützung des Stadt- und Spargelfestes

- mit dem Kulturausschussvorsitzenden Tramp zum Projekt Offene Bühne

- Einwohnerversammlung in Ballerstedt

- Amtsleiterrunde

- Vorstand der TG Bodenneuordnung Krevese

- und viele allgemeine Verwaltungsangelegenheiten.