Wochenrückblick Oktober 2019 II

In dieser Woche hat mich wie einige andere auch, eine stärkere Erkältung erwischt, so dass ich nicht voll einsatzfähig war. Am Dienstag nahm ich an der ersten Sitzung des neuen Aufsichtsrates der Wohnunsgesellschaft Osterburg GmbH teil. Dieser besteht aus fünf Mitgliedern, die vom Stadtrat bestimmt werden und dem Bürgermeister. Da die Gesellschaft zu 100% der Stadt gehört, ist der Bürgermeister aber automatisch auch die Gesellschafterversammlung. Deshalb habe ich an meiner Stelle den Amtsleiter für Finanzen und Liegenschaften, Herrn Kränzel, in den Aufsichtsrat entsandt. Da Herr Kränzel schon seit vielen Jahren Vorsitzender des Gremiums ist, wurde er auf dieser Sitzung erneut in diese Funktion gewählt. Der Geschäftsführer der WGO nutze die Sitzung, um dem Aufsichtsrat die neu sanierten Wohnungen in der Wiesenstraße zu zeigen (Foto).

 

Weitere Termine der Woche waren, die Versammlung des Dorfvereins Krumke, Besprechungen zu den Themen Augraben bei Gladigau, Flächennutzungsplan, Sanierungsbeiträge Osterburg, Organisation des Kulturausschusses, Schweinezuchtanlage Wasmerslage und diverse verwaltungsinterne Angelegenheiten.

 

Beschäftigt hat mich diese Woche auch die Vorbereitung der Gedenkstunde für unseren verstorbenen Ehrenbürger Walter Baumgart, die wir am kommenden Dienstag um 18 Uhr auf der Sitzung des Stadtrates durchführen wollen. Beim Schreiben der Rede und recherchieren ist mir nochmal deutlich geworden, welche Verdienste sich Walter Baumgart für Osterburg erworben hat. Man könnte ein Buch damit füllen.

 

Auf der Vorstandssitzung der Lokalen Aktionsgruppe "Mittlere Altmark" wurde am Mittwoch über die laufenden Leader-Förderprojekte beraten und eine Prioritätenliste beschlossen. Darauf sind alle Vorhaben der kommenden zwei Jahre nach einer Bewertungsmatrix bepunktet und entsprechend aufgelistet. Osterburg ist mit einem Projekt zur Ausschilderung unserer touristischen Radwege dabei.

Mehr zur LAG Mittlere Altmark findet ihr mit diesem Link.

Zum Attentat auf die Synagoge in Halle (Saale)

Besonders bewegt und erschreckt hat mich diese Woche auch der von einem Neo-Nazi verübte Anschlag auf die Synagoge der Stadt Halle und die darin feiernde jüdische Gemeinde mit 51 Personen. Als ihm das nicht gelang, ermordete er zwei andere Menschen, die zufällig seinen Weg kreuzten. Den trauernden Angehörigen der Opfer gilt unser Mitgefühl. Trauern müssen wir aber auch um unser schönes Land. Wie weit ist unsere Gesellschaft gesunken, dass sie wieder diesen terroristischen Hass auf die jüdischen Mitmenschen hervorbringt. Eigentlich, so dachte ich und wir alle, sollte dieser menschenverachtende Spuk mit dem Ende der Nazi-Herrschaft beendet worden sein. Eigentlich! Aber nicht wirklich, wie die aktuellen Ereignisse zeigen, denn die Zahl antisemitischer Übergriffe ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Ich erinnere aber auch an die Ermordung Walter Lübkes, den Anschlag auf Passanten eines Münchener Einkaufszentrums im Jahre 2016 und die vielen Opfer des NSU. Die Rechtsextremisten greifen wieder zu den Waffen. Das macht mir Angst und Sorgen um Deutschland und die Welt. Denn es sind keine Einzeltäter. Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus sind anscheinend in vielen Köpfen immer noch präsent. Durch das Internet verbreitet es sich wie ein Virus. Nationalistische Parteien sind dessen Nährboden und geben diesem Gedankengut den Anschein der Gesellschaftsfähigkeit. Wenn man über das Holocaust-Denkmal von einem „Mahnmal der Schande“ (Höcke) redet, über politisch anders Denkenden ruft „Wir werden sie jagen.“ (Gaulandt) und „Wenn wir an der Macht sind, dann wird aufgeräumt“ (Frohnmaier) oder Ausländern droht, sie „in Anatolien zu entsorgen“ (Gaulandt), dann ist das genau die faschistische Sprache, die Menschen zu solchen Verbrechen motiviert. Dann ist das genau die Sprache, mit der die Nationalsozialisten an die Macht kamen und über 6 Mio. Juden vernichtet haben. „Wehret den Anfängen!“ ist aktueller denn je.