Wochenrückblick September 2019 IV

In Gedenken an Walter Baumgart

Zwei Tage vor seinem 98. Geburtstag ist Walter Baumgart, eine herausragende Persönlichkeit der Stadtgeschichte, am 20. September 2019 von uns gegangen. Nach einem erfüllten und langen Leben - und doch so plötzlich und unerwartet für uns alle. Ein Gefühl der Trauer und großer Dankbarkeit erfüllt mich beim Gedanken an den Abschied. Walter Baumgart, durch und durch Demokrat, war mir ein wichtiger Ratgeber. Mal kürzer, mal länger saßen wir bis zuletzt in Gesprächen beisammen. Dabei durfte ich als amtierender Bürgermeister der Nachfolgegenerationen viel Wissenswertes über die Stadtentwicklung und seine Sicht auf das aktuelle Geschehen erfahren. Für diese Begegnungen bin ich sehr dankbar. Ich werde sie vermissen und spreche seinen Angehörigen mein tiefes Mitgefühl aus. 

 

Insgesamt 35 Jahre lang bekleidete Walter Baumgart das Amt des Bürgermeisters der Stadt Osterburg. Von seinem Amtsantritt im August 1951 an, bis zur Übergabe des Stadtschlüssels an Amtsnachfolger Alexander Gronner im September 1986 gibt es eine Fülle von Ereignissen und Sachzeugnissen, die mit seinem Wirken aufs Engste verbunden sind. Seine Weitsicht und sein Engagement im Sinne der Bürgerinnen und Bürger war maßgeblich für die positive Stadtentwicklung jener Zeit. In Würdigung seines vorbildlichen und unermüdlichen beruflichen Einsatzes über Jahrzehnte hinweg und auch als Ratgeber im Ruhestand danach wurde Walter Baumgart die Ehrenbürgerschaft verliehen.

 

In Gedenken an das einstige Stadtoberhaupt und ihren Ehrenbürger liegt im Eingangsbereich des Rathauses am Kleinen Markt ein Kondolenzbuch aus. Das Rathausfoyer ist geöffnet:

  • Dienstags, 8:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 18:00 Uhr
  • Donnerstags, 8:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 16:00 Uhr
  • Freitag, 8:00 bis 12:00 Uhr

Im Vorfeld der Stadtratssitzung am 15. Oktober 2019 findet um 18 Uhr eine Gedenkveranstaltung im Saal des Verwaltungsgebäudes statt.

Fachtagung "Stadt und Handel" - Allianz für Innenstädte in Halle

Die Einzelhandelsgeschäfte machen und halten unsere Innenstadt lebendig. Für diese Erkenntnis musste ich am Donnerstag, 26. September 2019, nicht extra nach Halle reisen. Aber Veranstaltungen wie die 10. Fachtagung "Stadt und Handel - Allianz für Innenstädte" geben wichtige Impulse, weil sie sich direkt an Bürgermeister, Stadtplaner, Wirtschaftsförderer, Vertreter der Landes- und Kommunalpolitik, Akteure der Nahversorgung und auch Handelsunternehmen reichtet. Die "richtigen" Partner alle beisammen. Im Sinne einer nachhaltigen Handels- und Stadtentwicklung wurde über die Herausforderungen der Digitalisierung sowie der Nahversorgung diskutiert, Fragen beantwortet wie:

  • Welche Auswirkungen hat der Online-Handel auf Innenstädte und Ortskerne?
  • Was können Handel und Kommunen zur Stärkung der Innenstädte tun?
  • Welche Rahmenbedingungen müssen verbessert werden?
  • Wie können wir dauerhaft eine Nahversorgung der Bürger, insbesondere auch im ländlichen Raum, sicherstellen?
  • Wie lassen sich diesbezügliche Entscheidungs- und Planungsprozesse möglichst effizient gestalten

Auf der Tagung konnte ich auch meine Erfahrung einbringen. Vor drei Jahren begann ich damit, die Osterburger Einzelhändler vom Projekt eines Online-Marktplatzes für unsere Region zu überzeugen. Leider erfolglos. Die Notwendigkeit wurde bei den Händlern nicht gesehen. Inzwischen gibt es HalloAltmark!. Diesen Online-Marktplatz hat die Fachhochschule Magedburg-Stendal entwickelt. Mittlerweile machen 40 Geschäfte altmarkweit mit. Der betreuende Professor machte aber auch deutlich, dass es psychologischer Anstrengungen bedurfte, die Händler zu überzeugen. Das konnte ich natürlich nicht leisten. Vielleicht gelingt es mir, die Osterburger von Hallo Altmark zu überzeugen.
Was ich auch mitgenommen habe, ist dass für eine funktionierende Einkaufsstraße die Aufenthaltsqualität, abwechslungsreiche Veranstaltungen und eine gute Gastro von großer Bedeutung sind. Bestätigt sah ich mich, dass gerade in Kleinstädten die Erreichbarkeit der Geschäfte mit Parkmöglichkeiten für Pkw vor den Läden unabdingbar ist. Schön wäre es, wenn wir wie andere Städte auch einen "Kümmerer" oder City-Manager hätten, der sich um die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Händler kümmert sowie Veranstaltungen organisiert. Leider können wir diesen nicht bezahlen. Deshalb habe ich gefordert, dass im Rahmen der Stadtsanierung nicht nur Investitionen gefördert werden sondern auch solche Personalkosten. Denn was ist eine modernisierte Innenstadt wert, wenn dort kein Leben ist, denn Stadt ist Handel!

Aber Osterburg steht eigentlich sehr gut da. Das hat auch der Chef des Städte- und Gemeindebundes in seinem Vortrag gesagt. Selten findet man in Orten mit nur 6000 Einwohnern noch eine funktionierende Einkaufsstraße, so wie bei uns in Osterburg. Trotz aller Diskussionen um die sogenannten Vollsortimenter und deren Konkurrenz zu den kleinen Ladengeschäften, wurde auf der Tagung auch deutlich, dass diese Frequenzbringer sind, wovon auch eine Einkaufsstraße profitieren kann.

 

Ausbildungsmesse in der Sekundarschule "Karl-Marx"

Am Donnerstag eröffnete ich mit Landrat Carsten Wulfänger und Schulleiterin Doreen Melms die Ausbildungsmesse des Landkreises Stendal in der Osterburger Sekundarschule "Karl Marx". Über 40 Arbeitgeber präsentierten sich. Deren Stände wurden sehr genau von den Schülern geprüft, mit dem Ziele einen guten Ausbildungsbetrieb zu finden. Toll, dass der Landkreis sich hierfür engagiert.

Brandschutzerziehung weiter ausbauen - Fw-Nachwuchs fördern

Am Freitag saß ich mit Stadtwehrleiter Sven Engel und unserer Brandschutzerzieherin Lena Bornowski zusammen, um deren Arbeit auszuwerten. Seit fast einem Jahr ist Frau Bornowski nun bereits als hauptamtliche Brandschutzerzieherin im Einsatz. Dass eine kleine Stadt wie Osterburg sich eine solche Stelle leistet, ist etwas ganz besonderes - aber Brandschutz ist auch besonders wichtig. Die Stadt setzt den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten hierauf.
Frau Bornowski ist in den kommunalen Kitas und unseren beiden Grundschulen aktiv. Die Kinder sind begeistert und auch die Feuerwehr spürt erste Ergebnisse - die Kinderfeuerwehr Osterburg ist mittlerweile voll und kann keine weiteren Kinder mehr aufnehmen. Wir waren uns einig, dass wir nach Auslaufen des Projektes in einem Jahr, diese Arbeit fortsetzen wollen. Da der Bedarf noch viel größer ist, als das was Frau Bornowski derzeit abdecken kann, wollen wir dann auch eine Ausweitung ihres Einsatzes prüfen.

Weitere Themen einer interessanten Woche:

- Amtsleiterrunde (alle 14 Tage)

- Einwohnerversammlung (jeden Monat, diesmal in Königsmark)

- Kreistagssitzung

- Sitzung des Hauptausschusses

- Besprechung mit der Kirche zu einem neuen Friedhofsvertrag

- Investorengespräch

- Infoveranstaltung des Gymnasiums zur Seenotrettung

- Tagung des Städtenetzes Altmark in Stendal: Nach über vier Jahren, wollte ich die Funktion des Sprechers des Städtenetzes abgeben. Mein Kollege aus der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck, René Schernikau, hat nun diese Funktion übernommen.

- weitere Personalgespräche mit den Mitarbeitern und der alltägliche Verwaltungskram

Einen schönen Abschluss findet die Woche mit dem Besuch des Steinfelder Bauernmarktes bei meiner lieben Kollegin Annegret Schwarz.