Wochenrückblick August 2019 III

1. Sitzung des neu zusammengesetzten Bauausschusses: "Solarpark Zedau" und "AG fahrradfreundliche Kommunen"

Am Montag, 19.08. trafen sich um 19 Uhr die Mitglieder des Bau- und Wirtschaftsförderungsausschusses zu ihrer 1. Sitzung in der neuen Legislaturperiode im Dorfgemeinschaftshaus Zedau, die zusammen mit dem Ortschaftsrat Osterburg durchgeführt wurde. Beschlossen wurde unter anderem ein sogenannter vorhabenbezogener Bebauungsplan für einen "Solarpark Zedau". Das Projekt erklärten Axel Beese vom Institut für Energieversorgung sowie Astrid Kowalski und Lars Schulze von der antragstellenden Agrargenossenschaft Ballerstedt. Auf einer ungenutzten Fläche der Agrargenossenschaft Ballerstedt in Zedau soll eine Photovoltaikfreiflächenanlage mit einer Leistung von 750 kWp installiert und betrieben werden. Das Grundstück, auf dem sich acht Stallgebäude der Schweinemastanlage befinden, hat eine Gesamtgröße von rund 5,6 ha, wovon 0,92 ha für die Anlage beansprucht werden. Für den Solarpark Zedau wird keine landwirtschaftliche Fläche überbaut.

 

Diskutiert wurde auch die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGfK), die vom Land Sachsen-Anhalt aus einem wie ich finde wichtigen Grund initiiert wurde. Nämlich, um eine kontinuierliche Arbeit zur Förderung des Radverkehrs zu gewährleisten, indem Kommunen zusammenarbeiten, sich austauschen und gegenseitig unterstützen. Allein kommen wir mit unseren Radwegewünschen bei den Landesbehörden nicht weiter; landen auf der Prioritätenliste der Radwegebauvorhaben immer wieder sehr weit unten. Die Mitgliedschaft im AGfK wird das nicht ändern können, doch den jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 300 Euro halte ich für gut angelegtes Geld - auch, weil wir damit Behörden gegenüber demonstrieren welche Bedeutung der Radverkehr für uns ist. Es geht nicht darum, sich eine Medaille umzuhängen, die wir nicht verdient haben, weil wir aufgrund fehlender Radwege nicht ausgesprochen fahrradfreundlich sind - denn so lauten Negativstimmen dazu, zuletzt sehr deutlich formuliert bei der Sitzung des Ortschaftsrates Flessau. Es geht darum, eine fahrradfreundliche Kommune zu werden.

 

Zweck der AGfK wird sein:

  • das Verkehrsmittel Fahrrad seiner Bedeutung entsprechend zu fördern,
  • auf zukünftige Anforderungen auszurichten,
  • den Radverkehrsanteil im Alltags- und Freizeitverkehr zu erhöhen,
  • die Verkehrssicherheit für Radfahrende zu verbessern und
  • den Fahrradtourismus als einen Wirtschaftsfaktor zu stärken.

Es gilt, die kommunalen Kräfte zu bündeln sowie gute Ideen und Projekte in Sachsen- Anhalt bekannt zu machen und Erfahrungen untereinander auszutauschen.  Die AGfK wird eine Geschäftsstelle einrichten und über diese fester Ansprechpartner für das gesamte Bundesland sein. Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle gehören:

  • die Fördermittelberatung,
  • die Öffentlichkeits-, Koordinierungs- und Netzwerkarbeit sowie
  • das Veranstaltungsmanagement.

Start der Sozialraumanlayse in Erxleben: Gut alt werden in der Einheitsgemeinde Osterburg

Am Dienstagnachmittag, 20.08. startete die Sozialraumanalyse der Pfeifferschen Stiftung im Dorfgemeinschaftshaus Erxleben. 40 Erxlebener und Polkauer diskutierten mit Ortsbürgermeister Steffen Seifert, Mitarbeitern des Amtes für Demografie, den Mitarbeiterinnen der Stiftung und mir über ihre "Lieblingsorte" und was es für ein selbstbestimmtes Leben und Altern auf dem Land braucht. Auf einer Stadtteilkarte markierten die Teilnehmer für sie wichtige, beliebte und weniger beliebte Orte und überlegten, welche Angebote, Dienstleister und Einkaufsmöglichkeiten in ihrem Wohnumfeld noch fehlen. Auf einer abschließenden Dorfrunde wurden einige der Plätze aufgesucht und vor Ort bewertet. Am Montag, 26.08. geht es dort um 16.30 Uhr mit einer sogenannten "Zukunftswerkstatt" weiter. Ich hoffe sehr, dass die Beteiligung wieder so erfreulich hoch ist.

 

Konkret führen die Pfeifferschen Stiftungen in den kommenden Monaten Bestandsaufnahmen im Osterburger Alt-Neubaugebiet und in den Ortsteilen Flessau, Erxleben und Ballerstedt durch. Im Oktober werden die Ergebnisse dann öffentlich vorgestellt. Zuständig bei den Stiftungen ist der Bereich "Ambulant im Quartier". Dessen Mitarbeiter erarbeiten gemeinsam mit Kommunen und Wohnungsunternehmen Quartierskonzepte, die darauf ausgerichtet sind, Senioren ein selbständiges und aktives Leben in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter zu ermöglichen.

Umweltausschuss des Landes Sachsen-Anhalt besichtigt "BirdScan" zum Artenschutz an Winkraftanlagen - deutschlandweit einmaliges Pilotprojekt in Osterburg

Fabian Schwarzlose vom Stendaler Ingenieurbüro Fefa zeigte dem Ausschussvorsitzenden Jürgen Barth (links) und mir Details des "BirdScan".
Fabian Schwarzlose vom Stendaler Ingenieurbüro Fefa zeigte dem Ausschussvorsitzenden Jürgen Barth (links) und mir Details des "BirdScan".

Am Mittwoch, 21.08., begrüßte ich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Energie und des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt hier bei uns im Saal des Verwaltungsgebäudes. Sie wählten Osterburg als Tagungsort, um über den Gesetzesentwurf "Grünes Band der Erinnerung Sachsen-Anhalt vom Todesstreifen zur Lebenslinie" zu beraten - vor allem aber, um sich das in Deutschland bisher einmalige Pilotprojekt "Vogelerkennung mit Hilfe von Radar" live anzusehen. Bevor wir gegen Mittag Richtung Stadtrandsiedlung aufbrachen, wo die innovative Überwachungsstation "BirdScan" seit Februar 2019 solide Daten für den Artenschutz an Windkraftanlagen aufzeichnet, erklärte Fabian Schwarzlose vom Stendaler Ingenieurbüro Fefa die Funktionsweise und Fortschritte.

2,7 Millionen Bewegungen wurden seitdem erfasst und in Zusammenarbeit mit Ornithologen klassifiziert. Dank der Technik werden die Flugbewegungen und -geschwindigkeiten von Rotmilanen, Adlern, Bussarden, Störchen und vielen Kleinvögeln rund um die Uhr ab 1,5 Kilometern Entfernung erfasst. Das Ziel dabei: Nähert sich ein Vogel dem Gefahrenbereich eines Windrades, wird dieses gestoppt. Insbesondere dass mit dem 2020 marktreifen System eine sachliche Diskussionsgrundlage für Naturschützer, Windparkbetreiber und Genehmigungsbehörden geschaffen wird, bewertete der Ausschussvorsitzende Jürgen Barth (SPD) sehr positiv. Wer Interesse an dem "BirdScan"-Vortrag hat, findet diesen auf der Internetseite der Regionalen Planungsgemeinschaft Altmark.

Das Altmärkische Heimatfest in Walsleben ist eröffnet

Punkt 18 Uhr läuteten Am Mittwochabend des 21.08. die Glocken der Feldsteinkirche Walsleben den Festauftakt des 18. Altmärkischen Heimatfestes ein. Dort begrüßte ich etwa 80 Gäste zum offiziellen Startschuss des „Großen Festes der Jubiläen“. Darunter waren als Initiatoren Stendals Landrat Carsten Wulfänger, Salzwedels Landrat Michael Ziche und der Vorsitzende des Altmärkischen Heimatbundes Norbert Lazay. Auch Innenminister Holger Stahlknecht, die beiden Mitglieder des Bundestages Eckhard Gnodtke und Dr. Marcus Faber sowie der Vizepräsident des Landtages Wulf Gallert, die Vorsitzende des Kreistages Stendal Annegret Schwarz und des Kreistages Salzwedel Klaus Ewertowski sowie weitere Vertreter aus verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Gremien folgten der Einladung, was mich sehr freute. Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei den Walslebener Einwohnern bedanken, ohne die wir dieses Fest nicht in der Herzlichkeit hätten vorbereiten können!

 

Nach einer lockeren Andacht von Pfarrer Födisch und einem sehr schönen musikalischen Einstieg von Herrn Gorus, dem Leiter der Kreismusikschule, kam ich als Bürgermeister zuerst zu Wort. Hier ein Auszug aus meiner kurzen Eröffnungsrede:

 

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"Dass Sie alle, liebe Gäste, heute so zahlreich zur Eröffnung des AHF erschienen sind, liegt sicher nicht nur daran, dass wir in den nächsten Tagen ein schönes Festwochenende erleben dürfen. Ganz sicher sind Sie alle da, weil auch für Sie der Begriff HEIMAT eine ganz besondere Bedeutung hat.

Für uns, liebe Gäste, ist Heimat die ALTMARK.
Was ist das? Wer ist das? Wo ist das?
Fragen, die ich bei meiner Arbeit als Bundeswehroffizier, als Landtagsabgeordneter und Bürgermeister oft erklären musste, wenn ich unterwegs war und bin.

  • Wir könnten als Bundesland durchgehen, denn wir sind doppelt so groß wie das Saarland.
  • Wir könnten als Brandenburger durchgehen, so wie wir sprechen und so oft, wie wir den roten Adler in unseren Stadtwappen tragen.
  • Wir könnten als Sachsen-Anhalts Ruhepol durchgehen, so verlässlich ist der normale Altmärker.

Letzteres wurde uns wohl auch zum Verhängnis, als es nach dem Sieg über Napoleon zur Neuordnung der preußischen Gebiete kam und die Altmark dem Mutterland Brandenburg-Preußen entzogen wurde. Unsere Heimat wurde als verlässlicher preußischer Anker der neuen Provinz Sachsen zugeordnet. Das schmerzte, aber machte uns stark und einig. Deshalb ist die Stärke des Namens ALTMARK ein Motor unserer Identifikation.

Für so viele bleibt Altmark immer Heimat, ob sie hier noch leben oder nicht.
Und viele von den Weggezogenen kommen zurück. Das spüren wir gerade sehr stark. Sie kommen zurück, weil sie eine Heimat haben. Deshalb, meine Damen und Herren, ist Heimat nicht Vergangenheit, sondern Zukunft. Auch dafür steht dieses Fest.

Das 18. Altmärkische Heimatfest hier in Walsleben setzt ein gesellschaftliches und sportliches Zeichen mit besonderem Jubiläumscharakter:
1090 Jahre Walsleben,
130 Jahre Freiwillige Feuerwehr Walsleben,
100 Jahre Sportverein SV Eintracht Walsleben,
25 Jahre Landkreis Stendal sowie Altmarkkreis Salzwedel und
10 Jahre Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).

Fünf Jubiläen, die gebührend gewürdigt werden sollen. Dafür braucht es fünf Festtage und fünf starke Partner, die das 18. Altmärkische Heimatfest zu dem machen was es war, ist und bleiben soll: ein Aushängeschild zur Pflege des altmärkischen Brauchtums und Handwerks sowie zur Zukunft der Region.

Ich danke den Einwohnern Walslebens und den Mitarbeitern der Stadt- und Kreisverwaltungen aus Osterburg, Stendal und Salzwedel für Vorbereitung des Festes. Ich danke dem Land, den Landkreisen, der Kreissparkasse Stendal und der Avacon für die finanzielle Unterstützung. Ich danke dem Altmärkischen Heimatbund für das Vertrauen, das Fest ausrichten zu dürfen.

Aber jetzt lasst es uns angehen. Das 18. Altmärkische Heimatfest ist hiermit eröffnet."
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Dass Altmark Heimat UND eine großartige Burgenlandschaft ist, machte Norbert Lazay in einem unterhaltsamen Festvortrag deutlich. Die Broschüre "Burgenlandschaft Altmark" wird am Feierwochenende kostenfrei ausgelegt. Am Dorfgemeinschaftshaus sorgten die Kreveser Landfrauen für das leibliche Wohl, wo bis in den späten Abend hinein anregende Gespräche geführt wurden.

 

Ich wünsche allen Besuchern ein tolles Heimatfest und fröhliches Beisammensein! Hier noch einmal der Hinweis auf das Besucherprogramm.

Was sonst noch war...

...unter anderem mein Geburtstag am Donnerstag ;) Bei allen Gratulanten möchte ich mich herzlich bedanken!

Am Montagmorgen traf sich das Präsidium des Städte- und Gemeindebundes in Magdeburg, um zum Beispiel über die ersten Ergebnisse der Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" zu diskutieren. Ein Thema, das für uns in der Altmark sehr wichtig ist! Am Dienstagabend nahm ich am ersten Treffen der Ortsbürgermeister in der neuen Legislaturperiode teil. Und auch in dieser Woche setzte ich die Mitarbeitergespräche fort. Die Straßenanbindung beim Drescherhof wurde geklärt und eine erste kleine Strategie besprochen, wie Co-Working in unserer Einheitsgemeinde umgesetzt weren könnte. Am Freitag informierte ich mich über das Hochschulprojekt "Bildungsorte im ländlichen Raum".