Wochenrückblick Juli 2019 I

Die letzte Woche vor meinem Urlaub war nochmal vollgepackt mit Terminen, bis zum Sonntag hin. Deshalb kommt auch heute erst mein Wochenrückblick. Schwerpunkte der Woche waren die konstituierenden Sitzungen von Stadtrat Osterburg und Kreistag Stendal sowie die Vorbereitungen darauf. Die Volksstimme hat mich zu einem Sommerinterview aufgesucht. Mit Bauamtsleiter Köberle und Geschäftsführer Zimmermann fand das regelmäßige Monatsgespräch bei der Stadtwerke Osterburg GmbH statt. In Erxleben führte ich am Montag Abend meine monatliche Einwohnerversammlung durch. An dieser nahmen viele Personen teil. Es gab auch einiges zu besprechen. Viele Aufgaben wurden mitgenommen und werden demnächst von der Stadt abgearbeitet. Ein Einwohner befürchtete, dass zwischen Osterburg und Erxleben ein weiterer Windpark (also nicht der, der gerade gebaut wird sondern ein weiterer) geplant ist. Hier habe ich mich am nächsten Tag bei der zuständigen Behörde, der Regionalen Planungsgemeinschaft Altmark, erkundigt. Demnach kann Entwarnung gegeben werden. Es liegen keine Planungen hierzu vor und es sind auch keine Absichten dazu bekannt.

In Priemern nahm ich an der Verwaltungsratssitzung des Sozialtherapeutischen Zentrum steil. Mit dem Personalrat war eine Personalentscheidung zu besprechen und vor dem Urlaub in der Amtsleiterrunde die Aufgaben der nächsten Wochen.

Bürgermeistertreffen in Havelberg

Im Rathaus von Havelberg trafen sich am Montag Vormittag die Bürgermeister des Nordens Sachsen-Anhalts (Arbeitskreis Nord des Städte- und Gemeindebundes). Hier wurden wir über aktuelle politische Entwicklungen im Land informiert. Schwerpunkt waren die Umsetzung des E-Gouvernment-Gesetzes, des Online-Zugangsgesetzes und des Digitalisierungsprogramms. Ein weiterer großer Themanblock war der Investitionsrückstau der Gemeinden, allein in Sachsen-Anhalt ca. 3,9 Mrd. Euro. Dieser wird vor allem im Bereich Straßenbau, Verwaltungsgebäude, Kita, Freizeitanlagen und Feuerwehren gesehen. Diesen Rückstau können die Gmeinden aus eigener Kraft nie abarbeiten. Hierzu sind auch in Zukunft Fördermittel von EU, Bund und Land nötig.

Neuer Stadtrat konstituiert sich

Am Mittwoch Abend fand die erste Sitzung des neu gewählten Stadtrates statt. Dieser hat sich von 28 auf 20 Mitglieder verkleinert. Als Bürgermeister habe ich im Stadtrat auch eine Stimme, so dass mit 21 Stimmen abgestimmt wird.

Eine SPD-Fraktion gibt es im neuen Stadrat leider nicht mehr. Die beiden gewählten SPD-Stadträte, Rainer Moser und Thorsten Schulz gehen getrennte Wege. Moser schloss sich der CDU an und Schulz der Wählergemeinschaft Land. Somit hat die CDU-Fraktion 8 Sitze, die Linke 5, die WG Land 3, die AfD 2 und die Fraktion Grüne/FDP 2.

Mittwoch waren alle Mitglieder anwesend und es konnten die Räte auf ihre Rechte und Pflichten verpflichtet werden.  Bevor der neue Vorsitzende gewählt wurde, übernahm das an Jahren älteste Mitglied die Sitzungsleitung. Dies war Horst Guse von der Fraktion die Linke. Bei der Wahl zum Stadtratsvorsitzenden folgten alle dem Vorschlag der CDU. Somit wurde Torsten Werner aus Wasmerslage einstimmig zum Stadtratsvorsitzenden gewählt. Michael Handtke bleibt auch in dieser Wahlperiode Vorsitzender des Finanzausschusses und ebenso Matthias Lenz Vorsitzender des Bauausschusses (beide CDU). Neu ist der Kulturausschuss. Diesen führt  Wolfgang Tramp (Die Linke). Mit diesem Ausschuss erhoffen sich die Stadträte und ich neue Impulse, wie wir das kulturelle Leben in unserer Gemeinde wieder stärken können. Ich habe dem Vorsitzenden bereits Mut gemacht, auch ganz neue Ideen zu entwickeln.

Neben der neuen Hauptsatzung wurde auch eine neue Geschäftsordnung beschlossen. Laut dieser sind zukünftig im Rahmen der Einwohnerfragestunde auch Fragen zur Tagesordnung möglich. Das war bisher ausgeschlossen und führte oft zu Irritationen bei Gästen, die eine entsprechende Frage hatten.

Link Volksstimme: Der Stadtrat formiert sich.

Link Altmark-Zeitung: Künftig mehr Bürgerbeteiligung

Pro Altmark im neuen Kreistag

So wie beim Stadtrat musste sich in dieser Woche auch der neu gewählte Kreistag konstituieren. Mit acht Mitglieder sind wir von Pro Altmark eine starke Fraktion geworden. Politische Beschlüsse wurden auf dieser Sitzung nicht gefasst. Trotzdem dauerte die Sitzung vier Stunden. Wir haben den CDU-Vorschlag zur Wahl des Kreistagsvorsitzes, Annegret Schwarz, mitgetragen. Die Bürgermeisterin von Bismark wurde mit goßer Mehrheit auch zur neuen Vorsitzenden gewählt. Ihr zur Seite sitzen die beiden stellvertretenden Vorsitzenden, die ebenfalls gewählt werden mussten. Von Pro Altmark ist die Dr. Rudolf Opitz und für Die Linke, Günter Rettig. Froh sind wir, dass wir den Vorsitz im wichtigen Schulausschuss bekommen haben. Mit Edith Braun konnten wir hierfür eine sehr erfahrene und motivierte Frau nominieren. Folgende Personen haben wir in die Ausschüsse entsandt:
Nico Schulz: Kreis-, Vergabe- und Personalausschuss

Rüdiger Kloth: Finanzausschuss; Arbeitsgemeinschaft Ländlicher Raum

Edith Braun: Schulausschuss (sachkundie Einwohnerin: Sabine Schule)

Hennig von Katte von Lucke: Ausschuss für Wirtschaftsförderung (sE: Diana Präbke); Verwaltungsrat Kreissparkasse Stendal
René Schernikau: Ausschuss für Ordnung und Umwelt (sE: Matthias Alph)
Andreas Cosmar: Sozialausschuss (sE: Reiko Lühe)

Carola Radtke: Bauausschuss (sE: Siegmund Löser)

Nun kann die Arbeit beginnen!

Geburtstag der Quartals bei der Volkssolidarität

Am Mittwoch Nachmittag überbrachte ich den Mitgliedern der Osterburger Volkssolidarität, die im letzten Quartal Geburtstag hatten, die herzlichsten Glückwünsche der Stadt. Diese Geburtstagsrunden nutze ich auch immer wieder, um über aktuelle Themen der Stadt zu referieren und auch um Fragen unserer Seniorinnen und Senioren zu beantworten. Von besonderem Interesse war das Projekt der Pfeifferschen Stiftungen "Mobil im Quartier". Hierzu wird derzeit mit der Fachhochschule Magdeburg-Stendal eine Sozialraumanalyse erarbeitet. Ergebnis der Analayse wird eine Empfehlung sein, in welchem Quartier (Altneubaugebiet oder eines der Dörfer) das Pojekt starten wird. Für einen schönen feierlichen Rahmen sorgten die Kinder der Kita Jenny Marx, die mit Liedern und einem Ausschnitt aus dem Stück "Der Traumzauberbaum" die Gäste bezauberten.

Happy Birthday Osterburg - 10 Jahre Einheitsgemeinde

Am Freitag Abend konnte ich ca. 40 ehrenamtliche Kommunalpolitiker*innen begrüßen, die in den letzten zehn Jahren als Stadtrat*in oder Ortsbürgermeister*in die ersten und auch schweren der neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark) mitgestaltet haben. Bevor ich mich bei ihnen mit einer Urkunde und dem neuen Bildband der Einheitsgemeinde bedanken konnte, erinnerte der Landtagsabgeordneter und parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Rüdiger Erben an die politischen Rahmenbedingungen in Sachsen-Anhalt, die vor zehn Jahren zu den Beschlüssen zur Gebietsreform führten. Es war ein sehr interessanter und auch heiterer Einblick in die Geschehnisse vor zehn Jahren, des damaligen Staatssekretärs im Innenministerium. Ich schloss mich mit meinen Worten aus Sicht der Stadt Osterburg an. Hier mein Redetext:

Anrede,

 

genau am Montag in dieser Woche ist die EG Hansestadt Osterburg (Altmark) 10 Jahre alt geworden. Mit Unterzeichnung des Gebietsänderungsvertrages am 01.12.2008 besiegelten die Bürgermeister die Auflösung der elf Gemeinden und deren Vereinigung zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark) mit Wirkung zum 01.07.2009.

 

Warum wir das machen mussten, hat uns Rüdiger Erben gerade erklärt.

 

Nennen möchte ich an dieser Stelle nochmals die Namen der unterzeichnenden Bürgermeister:

 

Joachim Pierau (Ballerstedt), Bernd Drong (Rossau), Günter Lüders (Meseberg), Jutta Berger (Krevese), Hans-Jürgen Ahrend (Erxleben), Dieter Werner (Königsmark), Roland Märker (Düsedau), Silvia Böker (Flessau), Friedhelm Roesler (Walsleben), Matthias Müller (Gladigau) und Hartmuth Raden (Osterburg).

 

Die Gemeinde Hindenburg hat sich für einen anderen Weg entschieden. Nach nur kurzer Zugehörigkeit zur Verwaltungsgemeinschaft Osterburg wollte sie nicht den Weg in die Einheitsgemeinde gehen und ließ sich von Hohenberg-Krusemark eingemeinden, um somit zur Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck zu gehören.

 

 

 

Damit sich die Zeit besser einordnen lässt, möchte ich an folgende Ereignisse vor zehn Jahren erinnern:

 

-          Justizreform, Ende 2008, Schließung des Amtsgerichtes

 

-          Sommer 2009 Baustelle Breite Straße

 

-          Neubau Schwiegermutterbrücke

 

-          Berufsschule verlässt die Stadt

 

-          Rossau verliert Prozess und muss 600.000 € zahlen, BM Drong: Wir schaffen die Entschuldung. Werden 10 Jahre nichts mehr investieren, äußerste Sparsamkeit im grünen Bereich und bei SBL, 12 Putenställe verhindert

 

-          Ausbau und Umzug ins Rathaus war vielen Räten wichtig: heute schon mal abgerissen

 

 

 

Zum Gebietsänderungsvertrag:

 

 

 

Bevor dieser am 01.12.2008 unterschrieben werden konnte, gab es in den Monaten zuvor umfangreiche Beratungen. Letztendlich wurde der Beschluss zur Bildung der Einheitsgemeinde in allen Räten mit großer Mehrheit gefasst, zuletzt in Flessau am 29.11.2008.
Ich habe mir in dieser Woche mal die Mühe gemacht und in den Zeitungen von damals geblättert. In den Berichten war ganz klar abzulesen, dass die Stimmung sehr getrübt und voller Trauer war. Keiner wollte die Reform, welche die teilweise jahrhundertelange Selbstständigkeit der Gemeinden beendete – das schmerzte.

 

Die vermeintlichen Vorteile überzeugten nicht. Man glaubte nicht, dass die Reform tatsächlich finanzielle Einsparungen mit sich bringt.

 

 

 

Aber, der gesetzgeberische Druck des Landes und die Möglichkeit, im Rahmen einer freiwilligen Phase mehr Gestaltungsspielraum und finanzielle Zuwendungen nutzen zu können, ließ die Vernunft der Bürgermeister und Räte obsiegen. Die Einheitsgemeinde trat zum 01.07.2009 in Kraft.

 

 

 

Die elf selbständigen Gemeinden wurden Ortschaften der neuen Einheitsgemeinde. Diese hatten bei weitem nicht mehr die Befugnisse der bisherigen Räte der vormals selbstständigen Gemeinden. Und auch der Bürgermeister, der nun Ortsbürgermeister heißt, wird nicht mehr in allgemeinen Wahlen gewählt, sondern aus der Mitte der Ortschaftsräte.
Trotzdem haben die Ortschaften eine ganz wichtige Funktion für ihre Orte und somit für die ganze Gemeinde.

 

 

 

Laut Gebietsänderungsvertrag sind sie zuständig für die Belange der Ortschaft, die sie gegenüber dem Stadtrat und dem Bürgermeister zur Geltung bringen. Zudem haben die Ortschaftsräte ein Vorschlagsrecht zu allen Angelegenheiten, die die Ortschaft betreffen. Sie sind zu wichtigen Angelegenheiten zu hören. Vom Stadtrat wurde ihnen u.a. die Zuständigkeit für örtliche Veranstaltungen, finanzielle Zuwendungen für Vereine, Jubiläen und Ehrungen und die Zuständigkeit für die Vergabe und Bewirtschaftung der Dorfgemeinschaftshäuser und Vereinshäuser übertragen. Hierfür erhalten die Ortschaften ein finanzielles Budget. Dieses fällt zwischen den Ortschaften recht unterschiedlich aus, was den jeweiligen Verhältnissen der damaligen Gemeinden geschuldet war.

 

 

 

Soweit das, was auf dem Papier steht. Wir wissen aber alle, dass sich unsere Ortsbürgermeister um viel mehr kümmern, als sie es müssten. Ohne Sie würde ganz vieles in den Orten zum Erliegen kommen. Ich mit meiner kleinen Stadtverwaltung kann nicht alles sehen und erledigen, was in dieser großen Flächengemeinde in den 31 Ortsteilen anfällt. Ich bin froh, dass wir Sie haben und sage ein ganz herzliches Dankeschön, für Ihr Engagement, für Ihre Hilfe.

 

 

 

Strittig war damals, ob auch die Ortschaft Osterburg einen Ortschaftsrat mit Ortsbürgermeister bekommen soll, oder ob hierfür allein der Bürgermeister und der Stadtrat zuständig bleibt, so wie es in anderen vergleichbaren Gemeinden auch geregelt ist und wie es mein Amtsvorgänger vorschlug. Die Osterburger Kommunalpolitiker sahen das anders und setzten auch für Osterburg die Mitbestimmung über einen Ortschaftsrat mit Ortsbürgermeister durch. Das führte zu Beginn unserer Zeit beim Bürger sicher das eine oder andere Mal zu Missverständnissen, wer denn nun der „richtige“ Bürgermeister ist. Aber Klaus-Peter Gose und ich haben diese Doppelrolle in den Jahren optimal ausgefüllt, so dass nach nunmehr zehn Jahren alle wissen, wer Bürgermeister und wer Ortsbürgermeister ist – und hierfür musste ich nicht einmal die Amtskette umlegen.
Natürlich werde auch ich zu dem einen oder anderen Jubiläum eingeladen. Und ich sage dann nicht: Bitte schauen Sie in den Gebietsänderungsvertrag, der die Ortsbürgermeister für Jubiläen zuständig erklärt. Ich sage dann nur: Wenn Sie damit leben können, dass mein Blumenstrauß etwas kleiner ausfällt als der des Ortsbürgermeisters, komme ich gerne. Denn mein Budget hierfür ist nicht so üppig wie das vom lieben Klaus-Peter Gose.

 

 

 

Doch wieder zurück zu 2009: Nicht nur die Ortschaftsräte mussten neu gewählt werden, auch der Stadtrat und der Bürgermeister. Da die neue Gemeinde über 10.000 Einwohner hatte, wuchs der Stadtrat von 20 auf 28 Mitglieder an. Leider hat er sich mit der aktuellen Wahl wieder auf 20 Sitze verringern müssen, da wir diese Marke in diesem Jahr wieder unterschritten haben.
Und obwohl keiner der Kommunalpolitiker von dem Modell der Einheitsgemeinde überzeugt war und viele befürchteten, dass die Mitwirkungsrechte und Gestaltungsmöglichkeiten stark geschwächt werden, fanden sich sehr viele Kandidaten, welche die Geschicke der neuen Hansestadt Osterburg (Altmark) mitbestimmen wollten. 
Zur Wahl am 7. Juni 2009 traten 93 Kandidaten für die elf Ortschaftsräte an, 74 für den Stadtrat und sechs für das Amt des Bürgermeisters. So unattraktiv kann das neue Gebilde dann wohl doch nicht gewesen sein.

 

 

 

In der Stichwahl zum Bürgermeister setzte sich am 21. Juni Hartmuth Raden knapp gegen Friedhelm Roesler durch und wurde somit der erste Bürgermeister der Einheitsgemeinde. Der neue Stadtrat hatte mich damals zum Vorsitzenden gewählt und die Fraktionen bestimmten Matthias Köberle, Siegfried Blödau sowie Hans-Jürgen-Ahrend zu den Ausschussvorsitzenden.
Letzterer stand dem neu gebildeten Ausschuss für Wirtschaftsförderung und ländlicher Raum vor. Mit diesem sollten die Angelegenheiten der Dörfer ein besonderes Gehör in der Stadtratsarbeit finden. Dass dieser Ausschuss nach der nächsten Kommunalwahl 2014 nicht fortgeführt wurde, zeigt, dass sich die Zusammenarbeit zwischen den Dörfern und dem Stadtrat sowie der Verwaltung gut eingespielt hat.

 

 

 

Auch wenn die Notgeburt der Einheitsgemeinde vor 10 Jahren kein Jubelfest war, können wir heute stolz auf unsere Gemeinde sein und den 10. Geburtstag fröhlich feiern.

 

 

 

Denn wir haben trotz schwieriger Anfangsbedingungen eine sehr gute Entwicklung vollzogen.

 

Als erstes muss hier an die extrem schlechte Haushaltslage erinnert werden. So konnte der 2009er HH der Stadt nur durch einen Griff in die Rücklagen ausgeglichen werden. Stadträte forderten damals sogar, „heilige Kühe“ zu schlachten, so groß war die Not. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag weit über der heutigen; in Rossau betrug diese 1400 €, in Ballerstedt sogar 1700 €. Am Anfang dieses Jahres lag sie für die ganze Einheitsgemeinde nur noch bei 154 €.

 

 

 

Heute sieht die HH-Lage etwas besser aus. Das haben wir einer sparsamen HH-Führung, einer sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung und auch höheren Landeszuweisungen zu verdanken. Für die ersten beiden Punkte sind wir selbst verantwortlich gewesen. Für den zweiten Rüdiger Erben und seine Kollegen.

 

Obwohl es nicht einfach war, weil zum Beispiel Personal fehlte, um die Grünpflege zu jedermanns Zufriedenheit durchzuführen oder wünschenswerte Investitionen nicht umgesetzt werden konnten, weil keine Fördermittel zu bekommen waren und kein Kredit aufgenommen werden sollte, haben Sie werte Stadträte und Ortsbürgermeister verständnisvoll diese Entwicklung mitgetragen.

 

 

 

Die ersten Früchte können wir bereits ernten. Die Vereine bekommen mehr Zuschüsse, auch die Ehrenamtsträger. Wir investieren mehr in Spielplätze und können die Elternbeiträge für die Kinderbetreuung auf einem sehr niedrigen Niveau halten. Und auch die Steuern liegen in unserer Gemeinde nicht über dem Landesdurchschnitt. Wir können uns solch zukunftssichernde Projekte wie Stipendien für Medizinstudenten leisten. Wir investieren ca. drei Millionen Euro pro Jahr in Straßen und Schulen wie gerade in Flessau und bereiten uns auf den Neubau einer Schulküche vor. Diese Investitionen werden auch gerecht zwischen Stadt und Land aufgeteilt. Ich erinnere an die komplette Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf moderne LED-Technik, die wir zunächst in den Dörfern und nicht in der Stadt umgesetzt haben.

 

Durch geschicktes Personalmanagement und klugen Projekten konnten die Kitas in Walsleben und Rossau am Leben gehalten werden.
Für viel Geld wurde ein Flächennutzungsplan erarbeitet, der ein neues Gewerbegebiet an der Autobahnabfahrt und neue Wohnbaumöglichkeiten schafft.
Die Arbeitslosenquote ist in den zehn Jahren bei uns von 16 auf 6 % gesunken. Damals waren wir Schlusslicht in der Altmark, heute liegen wir auf Platz zwei. Mittlerweile pendeln täglich 1700 Menschen zur Arbeit nach Osterburg.

 

Vor zehn Jahren war das Ansehen unserer Gemeinde bescheiden. Freundlich formuliert hebten wir uns nicht sonderlich von den anderen ab. Heute sind wir hip und angesehen. Die Menschen kommen nicht nur zum Stadtfest nach Osterburg, sie ziehen auch wieder zu uns. Im letzten Jahr hatten wir erstmals seit der Wende wieder einen positiven Wanderungssaldo – also mehr Zuzüge als Wegzüge.

 


Eine solche Entwicklung ist nur möglich, wenn man die großen, wichtigen und zukunftsweisenden Projekte und Prozesse erkennt und angeht. Dies, so meine Überzeugung heute, gelingt besser in einer Einheitsgemeinde, auch wenn manchmal die Kraft fehlt, störende kleinere Probleme zu beseitigen. Und auch unter Inkaufnahme andere Probleme, wie der Notwendigkeit einheitlicher Straßennamen.

 

Eine solche Entwicklung braucht aber auch Kommunalpolitiker mit Weitblick, welche diese Schwerpunkte erkennen und umsetzen. Die sich nicht im Parteienstreit oder Lagerbildung verfangen; die zur Sache kommen. Die aber auch Vertrauen haben in die Arbeit der Stadtverwaltung und deren Vorschläge mittragen.

 

Das ist auch einer der Hauptgründe unseres Erfolges: Kein Gegeneinander, sondern Miteinander an einem Strang ziehen, ob innerhalb des Stadtrates, zwischen den Ortschaften oder mit der Verwaltung.

 

Ich habe Ihre Arbeit in den letzten zehn Jahren genau so empfunden, deshalb tragen auch Sie einen erheblichen Anteil am erfolgreichen Verlauf der schwierigen ersten Jahre unserer Einheitsgemeinde und dafür danke ich Ihnen im Namen der Hansestadt Osterburg und seiner Bürgerinnen und Bürger ganz herzlich.

... und anschließend zum Bürgersommerfest

Nach der Feierstunde ging es dann gemütlich beim Bürgersommerfest auf dem Hof der Stadtverwaltung weiter. Bei etwas frischeren Temperaturen als in den Vorjahren zog das Fest doch wieder sehr viele Gäste an. Bei guter Versorgung vom Ratskeller und schöner Musik von No Limit war es ein gelungener Abend. Aber bevor No Limit loslegte, trat eine neue Schülerband des Gymnasiums auf. Obwohl es ihr erster öffentlicher Auftritt war, begeisterten die Nachwuchmusiker die Gäste. Ich bin mir sicher, das dies nicht der letzte Auftritt von "Smoothi Socks" war.

Auf dem Fest wurde auch zum ersten Mal der neue Bildband der Einheitsgemeinde präsentiert und verkauft. Diesen haben wir herstellen lassen, anlässlich des 10. Geburtstages der Einheitsgemeinde; aber auch weil der alte Bildband vergriffen war. Dieser kann ab sofort in der Bibliothek für 12,50 Euro erworben werden.

Tierheimfest in Stendal/Borstel

Sonnabend Vormittag besuchte ich das Tierheimfest in Stendal/Borstel. In diesem Tierheim werden auch die Fundtiere unserer Gemeinde aufgenommen und betreut. Das Tierheim ist in einem sehr gutem Zustand und wird durch viele ehrenamtliche Helfer unterstüzt. Davon konnte ich vor Ort überzeugen.

38. Kreveser Orgelsommer

Am Sonnabend Abend besuchte ich gemeinsam mit Landrat Carsten Wulfänger ein Konzert im Rahmen des 38. Kreveser Orgelsommers. Bevor aber das Konzert losging, führte uns Ralf Engelkamp durch die geschichtsträchtige Kirche. Dabei stellte er uns auch die Orgel vor, die im Jahre 2021 ihren 300. Geburtstag begeht. Trotz ihres Alters gibt sie noch immer sehr schöne Töne von sich, davon konnten wir uns überzeugen. Aber, 300 Jahre gehen auch nicht spurlos an solch einem Instrument vorbei. Es sind dringend Sanierungs- und Reparaturarbeiten nötig. Die Kirchengemeinde hat bereits Fördermittel beantragt, um die Finanzierung zusammenzubekommen. Die Gansen-Orgel ist eine der bedeutendsten Dorforgeln in Deutschland und muss unbedingt erhalten werden. Unter diesem Link könnt ihr mehr über sie erfahren.

Wiedereröffnung des Gasthauses "Zum Kanzler"

Sonntag Vormittag war ich zur feierlichen Wiedereröffnung des "Kanzler" geladen. Bianca und Wilhelm Rehhagen haben "das erste Haus am Platz" zu Beginn des Jahren von der Familie Levin gekauft. In den letzten Wochen fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten statt, so dass das Haus nach dieser Frischekur nun wiedereröffnet werden konnte. Als Bürgermeister dankte ich dem Ehepaar Rehhagen, dass sie den Mut hatten, den "Kanzler" zu übernehmen. Bei meinem Grußwort erinnerte ich an die Bedeutung des Hauses für die Stadt aber auch an die wechselvolle Geschichte. Ob der Kanzler Otto von Bismark tatsächlich das Haus besuchte und es deshalb seinen Kanzler heißt, ist nicht geklärt. Der Name taucht erst im Jahre 1911 zum ersten mal auf, denn eine Klasse Osterburger Seminaristen traf sich regelmäig im "Zum Reichskanzler". Der Name Riep ist immer noch für viele Osterburger mit dem Haus verbunden. Paul Riep erschien 1930 er zum ersten Mal als Besitzer des Hauses. Nach 1945 war das Haus von den Russen besetzt. 1953 eröffnete es Familie Riep wieder unter dem Namen "Konsumhotel". 1969 übernahm Herr Riep das neu erbaute Kreiskulturhaus, bevor er vor der Wende aber wieder zu seinem "Stammhaus" zurück kehrte. Nach der Wende kaufte die Familie Levin das Haus von der Konsumgenossenschaft, die es nun für 25 Jahre lang bewirtschafteten.