Wochenrückblick Oktober I

Der Wochenrückblick fällt recht kurz aus. Da am Mittwoch Feiertag war und viele die Woche für Urlaub nutzen, gab es nicht so viele Anlässe, über die es zu berichten gilt. Klar, Büroarbeit mit Schreibkram, Abstimmungen, Personalgesprächen gibt es immer. Aber das gehört hier nicht her.

100 Jahre katholische Gemeinde Osterburg

Am letzten Sonntag war ich Gast eines wunderschönen Festgottesdienstes der katholischen Gemeinde Osterburg. Dieser fand anläßlich des 100. Gemeindegeburtstages statt. Hierüber hatte bereits die Volksstimme im Vorfeld berichtet. Bereits vor einem Jahr wurde ich zu diesem Gottesdienst eingeladen. Das zeigt, wie wichtig der katholischen Gemeinde auch die Verbindung zur kommunalen Gemeinde ist, deren Repräsentant ich als Bürgermeister bin. Mit einem kleinen Grußwort habe ich im Namen der Stadt gratuliert und mich für das gesellschaftliche Engagement der katholischen Gemeinde bedankt. Nicht nur durch die Konzerte, Reisen und Gemeindenachmittage sind deren Aktivitäten eine Bereicherung für die Stadt. Auch das besondere Engagement im Rahmen der Ökumene mit den evangelischen Christen und im Rahmen der Flüchtlingshilfe trägt zur Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes in unserer Stadt bei.

Für den Leser von Interesse dürfte sein, dass ich Aufträge für die barrierefreie Umgestaltung von drei weiteren Bushaltestellen (Rossau, Flessau und Osterburg (Stendaler Chaussee)) unterschrieben habe. Die Arbeiten werden noch in diesem Herbst ausgeführt. Für die Umgestaltung der Bushaltetstelle auf dem Weinberg in Osterburg wurde der Auftrag auch bereits ausgelöst. Damit kommen wir Schritt für Schritt meinem Ziel näher, alle Bushaltestellen barrierefrei benutzen zu können.

Dann gab es in dieser Woche die erste Beratung zum Stadt- und Spargelfest 2019 gab. Dieses wird vom 10. - 12. Mai stattfinden. Für die Vereine soll es einen neuen Standort geben. Bisher präsentierten sich die Vereine auf dem Parkplatz hinter der Stadtpassage. Das war aber nicht optimal und die Vereine wünschen sich einen neuen Standort. Dieser könnte im nächsten Jahr die Einkaufsstraße sein. Vielleicht gelingt es ja, mit den Händlern der Straße und den Vereinen die Straße mit Ständen und Aktionen zu bestücken. 

Diesen Vorschlag habe ich auf einer weiteren Beratungsrunde mit Vertretern der Händlerschaft diesen gleich übermittelt. Es wäre schön, wenn das klappt. Beim verkaufsoffenen Sonntag am Radrennen haben sich unsere Händler ja schon sehr schön eingebracht. Ich habe den Eindruck, dass eine neue Zusammenarbeit zwischen Stadt und Händlerschaft erwächst, was nur zu begrüßen ist. Bei dem Treffen wurden aber noch weitere Aktionen für die Einkaufsstraße beredet. Es gibt sehr gute Ideen, die aber noch weitere Abstimmungen benötigen.

Am Tag der Deutschen Einheit habe ich Teile der Fernsehübertragung vom Festakt in Berlin gesehen. Beeindruckend war die Rede von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (siehe: Welt). Er sprach von einem zeitgemäßen Patriotismus, der durch den Dreiklang von Selbstvertrauen, Gelassenheit sowie Zuversicht und nicht durch Mißtrauen in die Zukunft geprägt sein muss.

Woher kommen und was bedeuten die Ortsnamen von Osterburg

... war der Titel der Veranstaltung zum Stadtgeburtstag am 3. Oktober im "Kanzler".

Am 3. Oktober 1157 wurde Osterburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt. An diesem Tag stellteAlbrecht der Bär in Werben eine Urkunde aus, die u. a. durch Graf Werner IV. Von Osterburg unterschrieben wurde. Mit dem Grafen von Osterburg muss es auch den Ort und die Burg gegeben haben. Somit ist dies der erste urkundliche Nachweis unserer Stadt – quasi deren Geburtsurkunde. Albrecht der Bär zeichnete auf dieser Urkunde zum ersten Mal als Markgraf von Brandenburg. Damit gilt diese auch als erster urkundlicher Nachweis des Landes Brandenburg. Brandenburg und Osterburg sind demnach mit demselben Tag und mit derselben Urkunde zum ersten Mal bezeugbar. Das dieser Tag 1990 auch noch zur Deutschen Wiedervereinigung führte, ist für uns von besonderer Bedeutung. Deshalb lade ich seit drei Jahren zum "Historischen Stadtgeburtstag" ein.
In diesem Jahr widmeten wir uns der der Geschichte unserer Ortsnamen. Denn diese sind als Quellen der Geschichte von einzigartigem Wert. Aufgrund ihrer Stabilität geben sie Auskunft über frühere Bewohner, Hinweise zu Besiedlungsvorgängen und Siedlungsstrukturen wie auch zu verschütteten Zusammenhängen. Die Namen der Altmark sind von besonderer Bedeutung, weil sich hier Altes (z.B. germanische Namen) und Älteres (slavische Namen) sowie Jüngeres (niederdeutsche Namen), finden lässt. Das gilt auch für die Namen der Ortsteile von Osterburg. Rede und Antwort stand uns hierzu der aus Funk und Fernsehen bekannte Namenforscher Prof. Dr. Jürgen Udolph.

Udolph war Inhaber des ersten Lehrstuhls der Onomastik (Namenkunde) Deutschlands. Seit 2005 leitet er ein von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen betreutes großes Projekt zur Untersuchung der Ortsnamen Niedersachsens und Westfalens. Das Thema hatte ich anscheinend gut gewählt. Der Saal platzte aus allen Nähten und es mussten viel zusätzliche Stühle reingebracht werden. Prof. Udolph hat sehr detailliert die Namen aller Orte unserer Einheitsgemeinde erläutert. Dies hier nachzuholen, wäre zu umfangreich. Da ich im nächsten Jahr einen neuen Bildband anlässlich "10 Jahre Einheitsgemeinde Osterburg" plane, in dem alle Orte präsentiert werden sollen, ist das eine gute Gelegenheit die Erklärungen der jeweiligen Ortsnamen dort einzubauen. Anschließend wurden auch Fragen zu Familiennamen beantwortet. Die Volksstimme und die Altmark-Zeitung sowie der MDR haben sehr schön berichtet. Leider nur die Volksstimme online.

 

Kommunalfinanzen sichern mit der KPV - Wiederwahl zum Stellvertretenden Landesvorsitzenden

Gestern Abend fand dann noch die Mitgliederversammlung der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU Sachsen-Anhalt in Magdeburg statt. Es stand die Entlastung des Vorstandes und dessen Neuwahl auf der Tagesordnung. In der laufenden Aussprache kritisierte ich den Bericht der Landesregierung zur Angemessenheit des Finanzausgleichsgesetzes (FAG; regelt die finanziellen Zuweisungen des Landes an die Gemeinden). Bei den Koalitionsverhandlungen 2016 konnte ich in der Verhandlungsrunde Finanzen gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Landkreistages, Lothar Theel und mit Unterstützung von Staatssekretär Michael Richter erreichen, dass den Kommunen ca. 100 Mio. EUR mehr im Jahr zur Verfügung gestellt wird sowie dass die nun ca. 1,6 Mrd. EUR große Finanzmasse stabil bleibt. Vor allem konnten wir durchsetzen, dass die Berechnungsmethode des ehemaligen Finanzministers Jens Bullerjahn durch eine realistischere Erfassung des Finanzbedarfs der Gemeinden und Landkreise ersetzt wird. Mit dem aktuellen Bericht wird davon wieder abgewichen. Man greift wieder auf Bullerjahns System zurück und rechnet die Gemeinden finanzstärker als diese sind. Kernaussage ist, dass die Kommunen ca. 100 Mio. EUR zu viel bekämen. Wer das liest, weiß wohin der Wind weht. Es wird wieder an eine Kürzung der Kommunalfinanzen nach der nächsten Landtagswahl gearbeitet. Dieser Bericht ist der erste Schritt in diese Richtung. Hier müssen alle kommunalen Vertreter Widerstand leisten. Denn eigentlich ist der kommunale Finanzbedarf gestiegen. Denn die Ausgaben werden stetig mehr, wenn ich an das Unterhaltsvorschussgesetz, das Kinderförderungsgesetz, das E-Goverment-Gesetz oder an die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst und die Entwicklung der Baupreise denke. Eine Kürzung der Kommunalfinanzen zu verhindern, wird eine wichtige Aufgabe der KPV sein, der ich mich weiter widmen werde. Von Mitgliederversammlung wurde ich einstimmig als Stellvertretender Landesvorsitzender der KPV bestätigt; ebenso der Vorsitzende, MdL Tobias Krull, sowie MdB Heike Brehmer als weitere Stellvertretende Landesvorsitzende. Auf dem Bild ist auch der neue Bürgermeister von Barleben, Frank Nase, der zum Mitgliederbeauftragten gewählt wurde.