26. Januar 2020

Verabschiedung Pfarrer Perner

+++ Es gilt das gesprochene Wort +++

 Lieber Herr Perner,

 

anlässlich der "Heiligen Drei Könige" Anfang des Jahres, da fragten Sie in Ihrem Wort aus der Kirche: "Und wo haben Sie Ihre Wurzeln?" Auch Aufbruch und Neugeburt erwähnen Sie darin.

 

Bei wem es bis dahin noch nicht angekommen war, worauf Sie - womöglich auch nur unterbewusst - anspielen…. dem muss spätestens in diesem Moment ein Licht aufgegangen sein.

Es zieht Sie ein Stück gen Heimat.

Zurück in Richtung Ihrer Wurzeln.

Wenn man Wurzeln als einen physischen Ort, wo Heimat greifbar ist, verstehen will. Doch es heißt auch: Heimat ist kein Ort.

Heimat ist ein Gefühl.

Und Gefühle sind eben nicht greifbar.

Sie sind subjektiv. Privat. Individuell. Sie ändern sich auch.

Und wie auch immer, vielleicht ist Heimat beides…

In jedem Fall für jeden etwas Anderes.

Nicht Schwarz-Weiß und Schubladen wird man vergeblich suchen.

Denn niemand kann für die Definition von Heimat Allgemeingültigkeit beantragen.

Worauf wir uns hier und heute,

sehr verehrte Damen und Herren,

aber wohl alle einigen können, ist:

Lieber Herr Perner, Sie haben den Menschen in ihrem Wirkungsbereich Osterburg, Seehausen und Bismark mit allen kleinen und großen Dörfern dazwischen in den vergangenen zehn Jahren eine Heimat gegeben. Eine geistige genauso wie eine physische mit stets für jeden offener St. Josef Kirche, wo wir sie sehr vermissen werden.

Genauso wie im kulturellen Leben der Stadt, das Sie aktiv mitgeprägt haben.

Als lebensfroher Ratgeber, Gestalter und Macher.

Jemand aus der Mitte und vor allem in der Mitte.

Herr Perner, seien Sie sich gewiss:

Sie werden hier in Osterburg

– in der Altmark als ganze Region –

immer eine Heimat haben.

Heimat im Sinne von Zuhause als Gefühl von Gemeinschaft.

Wo Sie Menschen vorfinden, die Sie immer herzlich willkommen heißen. Jederzeit!

Als ein tatkräftiger, wortgewandter und frohgemuter Pfarrer

  • mit großem Urvertrauen die Menschen und Gott,
  • mit gesundem Selbstbewusstsein und mutigem Herzen
  • mit klaren Positionen in kirchen- und gesellschaftspolitischen Fragen
  • mit Witz, Charme und offenem Blick über den Tellerrand hinaus


haben Sie in ihrem Tun und Wirken unverwechselbares Profil gezeigt. Eines, das in unserer Gemeinde zahlreiche Spuren hinterlässt. Eines, das unvergessen bleiben wird.

 

Ich denke da an Ihren Einsatz als Fürsprecher der Ökumene, Herr Perner.

Ob beim Wald- oder Feuerwehrgottesdienst und weit darüber hinaus! Der Austausch verschiedener Glaubensrichtungen oder eine konkrete Zusammenarbeit der Religionen – das lag Ihnen am Herzen.

 

Ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft für die in Osterburg gestrandeten Flüchtlinge…
Auch dafür möchte ich mich ausdrücklich noch einmal bedanken.

Werte Gäste,
danken wir Osterburgs katholischem Seelsorger dafür,

  • dass er mit uns gelebt und geglaubt hat,
  • dass er mit und für uns gearbeitet hat,
  • dass er zu- und hingehört hat.

Unsere besten Wünsche begleiten Sie auf Ihrem weiteren Lebens- und Berufsweg. Kommen Sie gut in Ihrer neuen Gemeinde an! Denken Sie gerne an Osterburg und dazu möchte ich Ihnen dieses Bild überreichen.

Im Namen aller Osterburger.