Kreisfeuerwehr Jahresdienstberatung

+++ Es gilt das gesprochene Wort +++

Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden,
sehr geehrte Anwesende,

uns allen ist wohl klar, welch bedeutende Aufgabe die Freiwillige Feuerwehr in unseren Kommunen übernimmt.

Nämlich keine geringere als den Schutz des Lebens aller Bürgerinnen und Bürger sowie deren Hab und Gut.

Ein solcher Dienst für die Gemeinschaft ist alles andere als selbstverständlich!
Und jeder von uns – als Teil der Gesellschaft – kann diesen Einsatz
nicht hoch genug anrechnen!

Darum lassen mich die in letzter Zeit gehäuften Meldungen über Aggressivität gegenüber Feuerwehr- und Rettungskräfte absolut verständnislos den Kopf schütteln.
Es macht mich regelrecht wütend, sehr verehrte Damen und Herren, wenn ich lese,

  • dass ein Rettungswagen der Feuerwehr in Berlin an Silvester mit Böllern beworfen und so bei dringenden Hilfsmaßnahmen behindert wird.

  • dass in Schwerin ein junger Mann heftig um sich tritt und schlägt, als ihm der zu Hilfe gerufene Rettungsdienst behandeln will

  • dass laut einer Studie der Ruhr-Universität Bochum unter Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdiensten aus Nordrhein-Westfalen 64 Prozent der Befragten angeben, schon Opfer von Gewalt geworden zu sein.

  • dass Behinderungen durch Gaffer, die bei Einsätzen schubsen und pöbeln, um näher am Geschehen zu sein, quasi auf der Tagesordnung stehen.

Es macht mich wütend, denn Sie alle, die in der Feuerwehr aktiv sind, Sie stehen nicht nur für zuverlässige Hilfe in Not und auch nicht nur für professionelle Bewältigung von Katastrophen.

Sie stehen für aktives Miteinander und Gemeinschaftssinn.
Sie stehen für Zusammenhalt.

Und das alles im Ehrenamt, werte Anwesende.

Doch wenn der Alarm geht, heißt es AUSRÜCKEN.
Ohne Rücksicht auf Uhrzeit oder Wochentag – und das ist ziemlich oft der Fall.

Für mich klingt es immer wieder mal paradox, dass die Mitglieder der Feuerwehren freiwillig eine kommunale Pflichtaufgabe erfüllen. Und darum sind wir als Gemeinden in der Pflicht, die Kameradinnen und Kameraden aktiv in der Ausübung ihres Dienstes zu unterstützen.

Aus Eigenmitteln in Höhe von 100.000 Euro wurde 2019 ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF) für die FF Polkau angeschafft. (Die Gesamtkosten betragen 200.000 Euro.) Auslieferung ist nach aktueller Information aus dem Ministerium für Inneres im II Quartal 2020.

Dazu kommt ein Mannschaftstransportwagen (MTW) für die FF Dobbrun und ein MTW für die FF Polkern, die wir als Gebrauchtfahrzeuge zum anschließenden Aus- u. Aufbau zu je 30.000 Euro angeschafft haben.

Eine Tragkraftspritze für die FF Erxleben und eine für die FF Flessau kosteten insgesamt 25.000 Euro.

Die Kosten zur Erneuerung der 73 Handsprechfunkgeräte für die Feuerwehren unserer Einheitsgemeinde + Zubehör und Software beliefen sich auf 53.500 Euro, wovon 29.200 Euro gefördert wurden.

Der Einbau eines Löschwassertanks in Polkern und eines Löschwasserbrunnes in Gladigau wurde im Haushalt der Stadt mit 41.000 Euro verbucht.

Unterm Strich macht das rund 220.300 Euro für 2019!

Im Haushaltsplan 2020 sind notiert:

1 Löschgruppenfahrzeug LF 10 Allrad für die FF Flessau mit Gesamtkosten in Höhe von 300.000 Euro, davon 155.000 Euro Eigenmittel

und

1 Tanklöschfahrzeug Vegetationsbrand mit Gesamtkosten in Höhe von 300.000 Euro, davon 100.000 Euro Eigenmittel

sowie

die Ausstattung der aktiven Einsatzkräfte, der Kinder- und Jugendfeuerwehren mit neuer Schutzbekleidung.

Unterstützung leisten wir neben den eben aufgezählten Investitionen auch kontinuierlich über Maßnahmen, die der Osterburger Stadtrat Ende 2017 einem Beschluss zur Erhöhung der Attraktivität der Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr gefasst hat.

Eine davon ist, dass die Verwaltung bei gleicher Qualifikation vorrangig Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr einstellt.

Seitdem wurden sechs Mitarbeiter mit Feuerwehr-Mitgliedschaft eingestellt: von der Erzieherin, über einen Stadtgärtner bis zur Auszubildenden zur Verwaltungsfachangestellten.

Die Aufwandsentschädigung wurde erhöht (von 8 auf 10 Euro pro Einsatz), die Kosten für ein Zeltlager der Kinder- & Jugendfeuerwehren werden seitdem übernommen (1.500 Euro), ein zusätzlicher Gerätewart wurde halbtags eingestellt (20.360 Euro pro Jahr), die Ortsfeuerwehren erhalten einen Zuschuss zur Durchführung ihrer Jahreshauptversammlungen (je 100 Euro).

Sehr geehrte Damen und Herren,
als Bürgermeister bin stolz auf so eine gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr.
Und ich bin dankbar dafür!

Dankbar auch für die ständige Einsatzbereitschaft, selbst unter schweren Bedingungen.

Dankbar für den starken Rückhalt der Ehepartner, ohne den das Ehrenamt "Feuerwehrfrau / Feuerwehrmann" gar nicht ausgeübt werden könnte.

Auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!